# taz.de -- Gewalt in Gaza und Jerusalem: Gezielte Anschläge auf Fatah
       
       > Im Gazastreifen trifft eine Serie von Anschlägen Führungsmitglieder der
       > Fatah. In Jerusalem erliegt ein Opfer des jüngsten Anschlags dort seinen
       > Verletzungen.
       
 (IMG) Bild: Israelische Soldaten in Jerusalem: Nach den jüngsten Zusammenstößen ist der Zugang zum Tempelberg beschränkt
       
       GAZA-STADT/JERUSALEM ap/dpa | Im Gazastreifen ist laut Angaben eines
       hochrangigen Fatah-Mitglieds eine Serie von Angriffen auf die Führungsriege
       der Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verübt worden. Ziel der
       fast zeitgleich ausgelösten Explosionen seien die Häuser verschiedener
       Führungspersönlichkeiten der Partei gewesen, sagte der Fatah-Anführer des
       Jebalija-Flüchtlingscamps, Fajez Abu Eitta, am Freitagmorgen in Gaza-Stadt.
       
       Verletzt worden sei ersten Erkenntnissen zufolge niemand. Sein Auto sei
       zerstört worden, von zwei weiteren Fatah-Mitgliedern in Gaza-Stadt seien
       die Häuser und Fahrzeuge beschädigt worden, berichtete Abu Eitta. Die
       Verantwortung für die Anschläge übernahm zunächst niemand – für eine
       Beteiligung Israels gab es jedoch keinerlei Anzeichen. Zudem teilte das
       israelische Militär mit, es wisse nichts über die Explosionen. Abu Eitta
       wollte nicht darüber spekulieren, wer hinter den Detonationen stecken
       könnte. Er verwies auf die laufenden Ermittlungen.
       
       Im Gazastreifen hatte die Hamas im Jahr 2007 die Kontrolle von der Fatah
       übernommen. Die rivalisierenden Parteien hatten zuletzt den Willen zur
       Aussöhnung signalisiert. Dennoch gibt es nach wie vor weitreichende
       Differenzen.
       
       Die Fatah plant, am 11. November dem Parteigründer, Palästinenserführer und
       Friedensnobelpreisträger Jassir Arafat gedenken zu wollen. Während der
       letzten Erinnerungsfeier für Arafat nach dessen Tod, die kurz nach der
       Machtübernahme der Hamas stattfand, wurden mindestens zehn Menschen bei
       Zusammenstößen zwischen den rivalisierenden Palästinenserparteien getötet.
       Die Hamas hatte sich auch gegen Veranstaltungen am Arafat-Todestag in
       diesem Jahr ausgesprochen.
       
       ## Weiteres Todesopfer in Jerusalem
       
       In einem bekannten Fatah-Blog war nach den Explosionen zu lesen, dass ein
       Sprengsatz auch die Bühne der geplanten Zeremonie getroffen habe. Diese
       Informationen konnten zunächst nicht bestätigt werden.
       
       Unterdessen ist ein zweites Opfer nach dem jüngsten Anschlag in Jerusalem
       seinen Verletzungen erlegen. Das berichteten israelische Medien am Freitag.
       Damit starben bei dem Attentat zwei Fußgänger und der Fahrer des Wagens.
       Ein Palästinenser war am Mittwoch in Jerusalem in mehrere Menschengruppen
       gerast, er wurde von Sicherheitskräften erschossen.
       
       Der Anschlag war der dritte innerhalb von zwei Wochen in Jerusalem. Immer
       wieder gab es in der Stadt Ausschreitungen. Auch in der Nacht zum Freitag
       kam es in Ostjerusalem zu Zusammenstößen zwischen israelischen
       Sicherheitskräften und Palästinensern. Zwölf Personen wurden nach
       Polizeiangaben festgenommen. Für den Freitag wurde der Zugang zum
       Tempelberg beschränkt: Er ist nur Frauen erlaubt und Männern, die älter als
       35 sind.
       
       7 Nov 2014
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Palästinenser
 (DIR) Israel
 (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt
 (DIR) Jerusalem
 (DIR) Hamas
 (DIR) Gaza
 (DIR) Tempelberg
 (DIR) Fatah
 (DIR) Anschlagserie
 (DIR) Gaza
 (DIR) Anschlag
 (DIR) Israel
 (DIR) Jerusalem
 (DIR) Israel
 (DIR) Israel
 (DIR) Israel
 (DIR) Israel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Ex-Palästinenserführer Arafat: Justiz schließt Vergiftung aus
       
       Vor 11 Jahren starb Jassir Arafat in einer Pariser Klinik. Einige
       vermuteten einen Giftmord mit Polonium. Experten aus Frankreich widerlegten
       die These jetzt erneut.
       
 (DIR) Gedenken an Arafat: Keine Feier im Gazastreifen
       
       Die Hamas sagt die Gedenkfeierlichkeiten anlässlich des 10. Todestags des
       PLO-Chefs Arafat ab. Sicherheitsgründe seien ausschlaggebend dafür.
       
 (DIR) Israelische Polizei erschießt Araber: Video widerspricht Beamten
       
       Die Polizei ermittelt, ob die Beamten bei Schüssen auf einen jungen Mann in
       Nordisrael korrekt gehandelt haben. Denn Bilder einer Kamera belasten die
       Beamten.
       
 (DIR) Politische Gewalt in Israel: Zorn auf ganzer Linie
       
       Kein Tag ohne Steine und Tränengas: Nur eine Straßenbahnlinie fährt von
       West- nach Ostjerusalem – quer durch alle Konfliktfelder.
       
 (DIR) Gewalt in Jerusalem: Tote und Verletzte bei Autoanschlag
       
       Ein Palästinenser fährt in Jerusalem in eine Gruppe: ein Toter und 13
       Verletzte. Der Fahrer wird erschossen. Auch am Tempelberg kommt zu schweren
       Zusammenstößen.
       
 (DIR) Israel öffnet Tempelberg wieder: Fatah ruft zu „Tag des Zorns“ auf
       
       Auf dem Tempelberg soll wieder das muslimische Freitagsgebet stattfinden
       können. Die palästinensische Fatah mobilisiert zu Protesten.
       
 (DIR) Kommentar Streit um Tempelberg: Terror in neuem Gewand
       
       Die Schüsse auf einen Rabbi in Jerusalem folgen einem neuen Muster. Die
       Zwei-Klassen-Gesellschaft bietet den Nährboden der Gewalt.
       
 (DIR) Konflikt zwischen Israel und Palästina: Unruhen in Jerusalem dauern an
       
       Fast vier Monate nach dem Mord an einem palästinensischen Jugendlichen
       kommt es regelmäßig zu Gewalt zwischen Palästinensern und Juden.