# taz.de -- Albaniens Premier zu Besuch in Serbien: Eklat wegen Kosovo-Äußerung
       
       > Das Kosovo sei „unwiderruflich unabhängig“. Mit dieser Äußerung düpierte
       > Albaniens Premier Rama seine serbischen Gastgeber. Das Verhältnis bleibt
       > angespannt.
       
 (IMG) Bild: Kommen irgendwie nicht zueinander: Albaniens Premier Edi Rama (l.) und sein serbischer Amtskollege Aleksandar Vucic.
       
       BELGRAD dpa | Im Konflikt über das Kosovo ist keine Annäherung zwischen
       Albanien und Serbien in Sicht. Beim ersten Besuch eines albanischen
       Ministerpräsidenten in Serbien seit rund 70 Jahren beharrten beide Seiten
       am Montag auf ihren Positionen. Der albanische Regierungschef Edi Rama
       betonte, dass das mehrheitlich von Albanern bewohnte Kosovo „unwiderruflich
       unabhängig“ sei. Sein sichtlich verärgerter serbischer Amtskollege
       Aleksandar Vucic erwiderte, das Kosovo sei weiter ein Teil Serbiens.
       
       Das Verhältnis zwischen Albanien und Serbien gilt seit dem Krieg 1999 um
       das Kosovo und dessen Unabhängigkeitserklärung 2008 als besonders
       angespannt. Zuvor war das Gebiet eine jugoslawische und später serbische
       Provinz.
       
       Vucic sprach mit Blick auf Ramas Äußerungen von einer „Provokation“. Es sei
       nicht vereinbart worden, dass dieses Thema beim Besuch Ramas erörtert
       werde. „Aber es ist meine Pflicht, jeden davon abzuhalten, Serbien zu
       demütigen.“ Gleichwohl würden die Gespräche mit Albanien fortgesetzt, fügte
       der serbische Ministerpräsident hinzu.
       
       Vor seinem zweitägigen Besuch in Serbien hatte Rama Hoffnungen auf eine
       Annäherung geweckt. So hatte er gesagt, nötig sei ein neuer Ansatz „für
       eine bessere Zukunft unserer Völker. Es ist Zeit, all das hinter uns zu
       lassen, was (...) Konflikte und Blutvergießen verursacht hat.“
       
       Das schon mehrmals geplante Treffen beider Regierungschefs war zuletzt
       wegen des Skandals um das Qualifikationsspiel zur Fußball-EM zwischen
       beiden Ländern in Belgrad vor wenigen Wochen verschoben worden. Damals war
       eine Drohne mit einer Landkarte von Großalbanien ins Stadion geschwebt.
       Daran hatten sich Prügeleien zwischen den Spielern sowie zwischen
       Zuschauern und albanischen Fußballern entzündet. Das Match war abgebrochen
       worden.
       
       Nach den politischen Gesprächen in Belgrad am Montag wollte Rama am
       Dienstag in den Süden Serbiens weiterreisen, um Vertreter der dort lebenden
       albanischen Minderheit zu treffen.
       
       10 Nov 2014
       
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