# taz.de -- Äquatorialguinea richtet Afrika-Cup aus: Fußball flüchtet vor Ebola
       
       > Marokko hat aus Furcht vor Ebola abgesagt, nun soll der Afrika-Cup 2015
       > vom 17. Januar bis 8. Februar in Äquatorialguinea stattfinden.
       
 (IMG) Bild: Das Stadion in Agadir (Marokko) bleibt zum Afrika-Cup 2015 leer
       
       KAIRO dpa | Der neue Ausrichter für den Afrika-Cup 2015 ist
       Äquatorialguinea. Das Turnier werde vom 17. Januar bis 8. Februar in dem
       zentralafrikanischen Land stattfinden, teilte der afrikanische
       Fußballverband CAF am Freitag per Twitter mit. Äquatorialguinea war bisher
       vom Turnier ausgeschlossen, weil die Nationalmannschaft in der
       Qualifikation einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt hatte.
       
       Am Dienstag hatte die CAF [1][Marokko die Gastgeber-Rolle entzogen] und die
       Nationalmannschaft vom Turnier ausgeschlossen. Marokko hatte zuvor wegen
       der Ebola-Epidemie in einigen afrikanischen Ländern auf eine Verlegung des
       Turniers um ein Jahr gedrängt.
       
       Das Turnier ist die mit Abstand wichtigste Geldquelle für Afrikas Fußball.
       Eine Verlegung würde Sponsoren abschrecken und der CAF einen erheblichen
       finanziellen Schaden bereiten. „Der finanzielle Schaden und die
       Konsequenzen für den Verband und seine Marketingpartner wären
       schwerwiegend“, sagte der Kongolese Constant Omari aus dem Exekutivkomitee
       der CAF dem französischen Radiosender RFI.
       
       „Marokko hat sich nicht der Verantwortung entzogen. Die ganze Welt ist in
       Sorge vor der Ebola-Gefahr“, sagte Marokkos Sportminister Mohammed Ouzzin.
       Dabei hat er auch den für sein Land so wichtigen Tourismus im Blick. Wäre
       Marokko einmal als Ebola-Staat gebrandmarkt, würden Reisende fernbleiben
       und dem Land Milliardeneinnahmen wegbrechen.
       
       ## Die Fifa-Club-WM findet im Dezember trotzdem in Marokko statt
       
       Rund 5.000 Menschen sind dem tödlichen Virus bereits zum Opfer gefallen,
       hauptsächlich in den westafrikanischen Ländern Sierra Leone, Liberia und
       Guinea. Diese Staaten sind mehrere tausend Kilometer von Marokko entfernt.
       
       Die CAF hat sich immer wieder darauf berufen, dass die
       Weltgesundheitsorganisation WHO keine Bedenken habe, das Turnier in
       Nordafrika auszutragen. Zudem sei Ebola „keine Erkrankung, die, wie
       Influenza, durch die Luft übertragen wird“, sagte Andrea Ammon vom
       Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten
       „Spiegel Online“. Ein Großteil der Afrika-Cup-Spiele findet ohnehin vor
       fast leeren Rängen statt. Die meisten Fans aus den betroffenen Ländern
       könnten sich eine Reise gar nicht erst nicht leisten.
       
       Die CAF-Funktionäre ärgern sich außerdem, dass Marokko trotz aller
       vorgebrachten Bedenken im Dezember die FIFA-Clubweltmeisterschaft
       ausrichten will. „Natürlich haben sie gesagt, dass Ebola der Grund sei.
       Aber daran sieht man, dass das ein Argument ist, das schleunigst aus dem
       Weg geräumt werden muss“, sagte Hayatou.
       
       14 Nov 2014
       
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