# taz.de -- Pfleger unter Mordverdacht: Töten aus Langeweile
       
       > Ein 37-jähriger Pfleger steht wegen dreifachen Mordes vor Gericht.
       > Gutachter vermuten, dass er möglicherweise noch zwölf weitere Patienten
       > getötet haben könnte.
       
 (IMG) Bild: Der angeklagte Krankenpfleger steht in Oldenburg wegen dreifachen Mordes vor Gericht.
       
       OLDENBURG dpa | Ein wegen mehrfachen Mordes angeklagter Pfleger hat nach
       einer Untersuchung des Klinikums Oldenburg möglicherweise zwölf weitere
       schwer kranke Menschen getötet. In diesen zwölf Fällen sei von
       Fremdeinwirkung auszugehen, sagte der Gutachter am Dienstag.
       
       Unklar sei aber, ob die Fälle dem Mann zur Last gelegt werden könnten.
       Während der Dienstzeit des Mannes auf der herzchirurgischen Intensivstation
       des Klinikums Oldenburg habe es insgesamt 56 Sterbefälle gegeben, außerdem
       einen Todesfall in der Anästhesie.
       
       Der 37-Jährige muss sich seit September am Landgericht Oldenburg wegen
       dreifachen Mordes und zweifachen Mordversuchs verantworten. Die
       Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Patienten im Klinikum Delmenhorst eine
       Überdosis eines Herzmedikaments gespritzt zu haben, um sie danach
       wiederbeleben zu können.
       
       Später soll sein Motiv auch Langeweile gewesen sein. In einem ersten
       Prozess hatten die Richter ihn 2008 wegen Mordversuchs zu siebeneinhalb
       Jahren Gefängnis verurteilt.
       
       Eine Sonderkommission der Polizei und die Staatsanwaltschaft untersuchen
       zurzeit allein in Delmenhorst den Tod von 174 Patienten, die von 2003 bis
       2005 während der Schichten des Krankenpflegers starben. Bevor der Pfleger
       in Delmenhorst anfing, arbeitete er von 1999 bis 2002 am Klinikum
       Oldenburg. Schon dort soll der Pfleger Kollegen aufgefallen sein. Daher war
       er zunächst versetzt und dann zur Kündigung aufgefordert worden.
       
       25 Nov 2014
       
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