# taz.de -- CIA-Folterbericht soll Dienstag kommen: US-Armee weltweit alarmiert
       
       > US-Politiker befürchten, dass der CIA-Folterbericht gewalttätige
       > Reaktionen auslöst. Er soll Dienstag publik werden. Die Regierung
       > bereitet sich auf Unruhen vor.
       
 (IMG) Bild: Auch Außenminister John Kerry warnte vor möglichen Ausschreitungen.
       
       WASHINGTON dpa | Die USA bereiten sich auf mögliche Unruhen im Ausland nach
       der für Dienstag geplanten Veröffentlichung eines Berichts über
       CIA-Foltermethoden vor. Das Verteidigungsministerium habe Kommandeure
       weltweit aufgerufen, Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz von Soldaten und
       Einrichtungen zu treffen, sagte Heeresoberst Steve Warren. So sollen auch
       Botschaften verstärkt geschützt werden.
       
       Bereits zuvor hatte auch Außenminister John Kerry vor möglichen
       Ausschreitungen gewarnt. Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des
       Abgeordnetenhauses, Mike Rogers, sagte dem Sender CNN, ausländische
       Führungspersonen hätten den USA mitgeteilt, dass die Veröffentlichung des
       Senatsberichts wahrscheinlich gewalttätige Reaktionen auslösen werde. Die
       US-Regierung unterstütze aber, dass der Report publik gemacht werde,
       erklärte der Sprecher von Präsident Barack Obama, Josh Earnest, am Montag.
       
       Der Bericht beschäftigt sich mit den Verhörmethoden des Geheimdienstes CIA
       unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush nach den Anschlägen vom 11.
       September 2001. Die Praktiken sind zwar bereits größtenteils publik
       geworden, aber von dem Report werden weitere Details erwartet. Er soll
       außerdem zu dem Schluss kommen, dass die Verhörpraktiken im Wesentlichen
       wirkungslos waren und die CIA Regierungsbeamte über den Erfolg des
       Programmes täuschten.
       
       Zu den in geheimen CIA-Gefängnissen angewandten Methoden zählten
       Schlafentzug, Stresspositionen, Gefangenschaft in Kisten und Waterboarding
       – das simulierte Ertränken. Rechtsanwälte des Justizministeriums hatten
       seinerzeit entschieden, dass diese Praktiken keine Folter darstellten.
       Obama selbst hat jedoch die Behandlung einiger Gefangener im CIA-Gewahrsam
       als Folter bezeichnet.
       
       ## Bush nennt Verhörer „Patrioten“
       
       Bush machte bereits im Vorfeld der Veröffentlichung klar, dass er hinter
       den damaligen Verhörbeamten steht. „Wir können uns glücklich schätzen,
       Männer und Frauen zu haben, die bei der CIA hart für uns arbeiten“, sagte
       er in einem CNN-Interview. „Sie sind Patrioten, und was immer der Bericht
       sagt: Wenn er ihre Beiträge für unser Land herabwürdigt, dann liegt das
       völlig daneben.“
       
       Die CIA-Methoden sind bereits mehrere Male untersucht worden. Der
       Geheimdienstausschuss des Senats hatte seine eigenen Nachforschungen
       bereits 2009 begonnen, aber die Ermittler des Gremiums benötigten dann
       Jahre, das umfassende Material an Depeschen, Memoranden und anderen
       Unterlagen zu sichten und zu analysieren – insgesamt mehr als sechs
       Millionen Papiere und Aufzeichnungen, wie die Washington Post berichtete.
       Außerdem kam es wegen politischen Gerangels über den Inhalt des Report
       sowie den Zeitpunkt und Umfang der Veröffentlichung zu wiederholten
       Verzögerungen.
       
       Nunmehr soll den Amerikanern eine 500 Seiten umfassende Zusammenfassung des
       Reports zugänglich gemacht werden. Der vollständige Bericht hat 6300
       Seiten.
       
       9 Dec 2014
       
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