# taz.de -- Kommentar Putins Jahres-PK: Von Feinden umzingelt
       
       > Der russische Präsident gesteht in seiner Jahres-PK die schwere
       > Wirtschaftskrise des Landes. Seine Ukraine-Politik wird er deshalb nicht
       > ändern.
       
 (IMG) Bild: Wodka im Tank? Putin auf seiner Jahres-PK.
       
       Es war eine irre Jahresendpressekonferenz, die Wladimir Putin da gegeben
       hat. Eine kurze Rede, wirre Fragen nach dem Privatleben Putins, ein
       Betrunkener, der etwas gegen Coca-Cola hat, und ein Präsident, der sein
       Land von Feinden umzingelt sieht. Schnell war klar, dass Putin nicht
       gewillt ist, die russische Ukraine-Politik zu ändern, dass er die
       Aggressoren im Krieg um die Ostukraine in Kiew sieht.
       
       Spannend waren dagegen seine Einlassungen zur ökonomischen Situation des
       Landes. Nach dem schwarzen Montag für den russischen Rubel, auf den ein
       noch schwärzerer Dienstag gefolgt war, blieb ihm nichts anderes übrig, als
       einzugestehen, dass sein Land in einer schweren Wirtschaftskrise steckt,
       die noch zwei Jahre andauern könnte.
       
       Eine bemerkenswerte Feststellung. Der Politmacho Putin ist nunmehr der
       Präsident eines schwächelnden Landes. Seine Untertanen haben das längst
       bemerkt. Die Preissteigerungen tun gerade denjenigen weh, denen Putin
       Einschnitte durch die Reduzierung staatlicher Ausgaben angekündigt hat.
       
       Die Verringerung des Wohlstands ist so etwas wie ein Kollateralschaden des
       Wirtschaftskriegs, den die USA und die EU gegen Russland führen. Ihr
       eigentliches Ziel haben die Sanktionen indes bislang verfehlt. Zu einer
       Änderung der russischen Expansionspolitik ist es nicht gekommen. Schon
       läuft die nächste Sanktionswelle, die westlichen Firmen jede Investition
       auf der Halbinsel verbietet.
       
       Die Auswirkungen werden bald zu beobachten sein – bei den russischen
       Konsumenten an den Supermarktkassen. Es darf dem gern mit Werten
       argumentierenden Westen aber nicht darum gehen, Menschen ins Elend zu
       treiben. Es wäre an der Zeit, die Sanktionssprirale zurückzudrehen. Stärke
       zeigen hat nichts gebracht. Größe zeigen ist das Gebot der Stunde.
       
       18 Dec 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Rüttenauer
       
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