# taz.de -- Verkehr & Pläne: Senat gibt bei A 7-Deckel nach
       
       > Die Stadt ist bereit, Anwohnern der breiter werdenden Autobahn
       > Grundstücke und Häuser abzukaufen. Zwei von ihnen sperren sich.
       
 (IMG) Bild: So wie am Elbtunnel könnte es künftig an den Deckel-Einfahrten aussehen.
       
       HAMBURG taz | Mit dem Ausbau der Autobahn A 7 in Stellingen könnte es in
       absehbarer Zeit losgehen. Der Senat hat sich bereit erklärt, 38 Anwohnern
       am Imbekstieg ihre Grundstücke und Häuser abzukaufen. Wie die
       Verkehrsbehörde bestätigte, sollen konkrete Verträge im Januar vorgelegt
       werden. Zwei der 38 Immobilienbesitzer sind offenbar mit dem vereinbarten
       Kaufpreis nicht einverstanden und sperren sich noch.
       
       Die Autobahn soll in den kommenden Jahren in Hamburg von acht auf zehn
       Spuren verbreitert werden. Weil der für Autobahnen zuständige Bund dafür
       den Lärmschutz verbessern muss, hat Hamburg vorgeschlagen, Geld obendrauf
       zu legen und die Autobahn auf vier Abschnitten mit einem Deckel versehen.
       
       Dieser soll nicht nur den Lärmschutz gewährleisten, sondern mit Parks,
       Kleingärten und Sportanlagen versehen werden und so die Stadtteile links
       und rechts der Verkehrsschneise wieder zusammenwachsen lassen. Allerdings:
       27 der 38 Immobilienbesitzer am Imbekstieg, der zwischen der Kieler Straße
       und der Güterumgehungsbahn direkt an der Autobahn liegt, haben gegen den
       [1][Planfeststellungsbeschluss] zum Autobahnausbau geklagt.
       
       Sie wehren sich dagegen, dass ihre Gärten um ein Drittel kleiner werden
       sollen und vor allem, dass ihnen während der bis zu vierjährigen Bauzeit
       eine temporäre Lärmschutzwand dicht vor die Nase gesetzt werde soll: Der
       sechs Meter hohe Bauzaun, dessen obere Hälfte durchsichtig sein soll, würde
       auf bis zu fünf Meter an die Fassaden und auf bis zu einen Meter an die
       Wintergärten heran rücken.
       
       Wie Christiane Brylla von der Anwohnerinitiative Imbekstieg (Bigi)
       bestätigte, hat die Stadt angeboten, 200.000 Euro für Mittelreihenhäuser,
       240.000 Euro für Endreihenhäuser und 40.000 Euro für Ausstattung wie
       Wintergärten zu bezahlen. „Wir brauchen Teile dieser Grundstücke, um den
       Deckel und den Lärmschutz bauen zu können“, sagt Susanne Meinecke, die
       Sprecherin der Verkehrsbehörde.
       
       Kommt es zur Unterschrift, ziehen 25 Bigi-Mitglieder ihre 140-seitige Klage
       vor dem Bundesverwaltungsgericht zurück. „Die Planung ist defizitär“,
       behauptet Brylla. Verschiedene Teilschritte seien nicht zu Ende gedacht.
       Außerdem halte sie gesetzliche Richtwerte nicht ein. Nach dem Einlenken der
       Stadt können sich die Anwohner entscheiden, ihr Grundstück ganz oder
       teilweise zu verkaufen. Sie können aber eine Entschädigung nehmen und
       bleiben.
       
       Mit Blick auf die beiden nicht verkaufswilligen Eigentümer gibt sich
       Behördensprecherin Meinecke optimistisch: Das Prozessrisiko wachse, weil
       sie sich die Anwaltskosten künftig durch zwei statt durch 27 teilen
       müssten. „Ihr Verhalten widerspricht der Gemeinschaft“, sagt Brylla, die
       ihnen wenig Chancen einräumt, alleine mit ihrer Klage durchzukommen.
       
       22 Dec 2014
       
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