# taz.de -- Kommentar Seehofer: Nein, ja, vielleicht, mal sehen
       
       > Horst Seehofer will 2018 nicht wieder kandidieren. Das ist nicht nur für
       > seine potenziellen Nachfolger eine gute Nachricht, sondern auch für ihn
       > selbst.
       
 (IMG) Bild: Das Rennen um seine Nachfolge ist eröffnet
       
       Nun also doch. In einem Interview hat Bayerns Ministerpräsident Horst
       Seehofer erklärt, zur Landtagswahl 2018 nicht noch einmal kandidieren zu
       wollen. Bei einem 65 Jahre alten Politiker könnte dies wie das Resultat
       vernünftiger Überlegungen wirken. Bei Horst Seehofer liegt die Sache
       gleichwohl anders.
       
       Noch im Oktober hatte er dem Spiegel erzählt, er habe zwar vor, in vier
       Jahren mit der Politik aufzuhören. Doch er „wüsste auch, was ich zu tun
       hätte, wenn kein ordentlicher Übergang gewährleistet wäre“. Ein
       unverhohlener Disziplinierungsruf an seine beiden Thronanwärter Markus
       Söder und Ilse Aigner. Das aktuelle Interview ist also ein echter Seehofer:
       Heute so, morgen anders und mal schauen, wie mir übermorgen ist.
       
       Nüchtern betrachtet ist Seehofers angekündigte Abdankung eine gute
       Nachricht nicht nur für die Anwärter auf den Posten. Sie ist es auch für
       ihn. Horst Seehofer geht lieber selbst, bevor er als geschwächter, aber
       machtversessener Ministerpräsident in die Geschichte eingeht, den seine
       Partei irgendwann raustragen muss.
       
       Dass sein Standing schlecht ist und sich in weiten Teilen nur noch auf
       Machtgesten gründet, weiß er schließlich selbst. Bezogen auf Angela Merkel
       sagt er im jetzigen Interview, er erwarte von der Kanzlerin sehr wohl, dass
       sie ein weiteres Mal kandidiert. „Sie ist auf dem Höhepunkt ihres
       Schaffens, ihres Ansehens und ihrer Autorität.“ Heißt im Umkehrschluss: Ich
       bin das nicht, und ich weiß das auch.
       
       Das Rennen um Seehofers Nachfolge ist damit offiziell eröffnet. Es könnte
       sich schnell entscheiden, schließlich hat sich der Ministerpräsident mit
       seiner Einlassung selbst lahmgeschossen. Jetzt heißt es Nerven bewahren für
       den evangelischen Franken Markus Söder und die unverheiratete Ilse Aigner.
       Nicht dass Seehofer es sich noch mal anders überlegt.
       
       7 Jan 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Maier
       
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