# taz.de -- IS-Angriff auf Ölstadt im Nordirak: Das Ziel Kirkuk
       
       > Bei einem Überraschungsangriff wollten IS-Kämpfer die Ölstadt Kirkuk
       > einnehmen. Sie stoßen auf massive Gegenwehr. Die Kämpfe dauern an.
       
 (IMG) Bild: Ein kurdischer Peschmerga inspiziert die ausgebrannte Autobombe in Kirkuk.
       
       KIRKUK dpa | Mit Autobomben und Selbstmordattentätern hat die Terrormiliz
       Islamischer Staat (IS) einen Großangriff auf die Ölstadt Kirkuk im Nordirak
       gestartet. Nach Angaben aus kurdischen Peschmergakreisen am Freitag wurden
       dabei ein Brigadegeneral der kurdischen Peschmerga sowie fünf weitere
       Soldaten getötet. Mindestens 40 kurdische Kämpfer seien verletzt worden.
       Ein Korrespondent des Nachrichtenportals Rudaw berichtete ebenfalls von der
       Attacke im Morgengrauen, bei dem auch mindestens drei IS-Milizionäre
       getötet worden seien.
       
       Kirkuk mit etwa einer Million überwiegend kurdischen Einwohnern ist ein
       Zentrum der irakischen Erdöl-Industrie. Seit sich die irakische Armee im
       vergangenen Jahr angesichts der Angriffe des IS zurückgezogen hat,
       verteidigen kurdische Peschmerga-Einheiten die Stadt.
       
       Die Dschihadisten hatten die Attacken laut kurdischen Medien bei dichtem
       Nebel an drei Fronten vor allem im Süden Kirkuks gestartet mit dem Ziel,
       die Stadt zu erobern. Im Zentrum sei zugleich eine Autobombe vor einem
       Hotel detoniert. Kurz darauf hätten IS-Kämpfer dort das Feuer auf
       Zivilisten eröffnet.
       
       Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Basnews sagte, dass Hunderte
       kurdische Bewohner Kirkuks sich nach Beginn der Angriffe bewaffnet hätten
       und den Peschmergasoldaten an den Fronten zu Hilfe geeilt seien. Zugleich
       sei eine Ausgangssperre verhängt worden. Die Kämpfe dauerten am
       Freitagmittag an, die Lage sei aber „unter Kontrolle“, hieß es vonseiten
       der Peschmerga. Inzwischen hätten kurdische Soldaten mit Hilfe neuer
       Luftschläge der US-geführten internationalen Koalition die sunnitischen
       Extremisten zurückgedrängt.
       
       ## 44 Tote in Bagdad
       
       In der irakischen Hauptstadt Bagdad starben bei einem Doppelanschlag laut
       Medienberichten mindestens 44 Menschen. Die Sprengsätze seien auf einem
       zentralen Markt, auf dem auch gebrauchte Militäruniformen verkauft werden,
       explodiert berichtete das Nachrichtenportal Sumaria News. Mindestens 70
       Menschen wurden verletzt. Unter den Opfern seien auch Sicherheitskräfte. Zu
       der Tat bekannte sich zunächst niemand.
       
       Im Irak sowie in Syrien hat die Terrormiliz Islamischer Staat große
       Landstriche unter ihrer Kontrolle. Die im syrischen Bürgerkrieg erstarkten
       Extremisten hatten sich im vergangenen den jahrelangen Konflikt zwischen
       Sunniten und Schiiten im Irak zunutze gemacht, die Millionenstadt Mossul
       erobert und waren weiter in Richtung Bagdad vormarschiert. Ein
       militärischer Sieg gegen den IS ist nicht in Sicht.
       
       30 Jan 2015
       
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