# taz.de -- Kommentar Kontogebühren: Miese Angebote für die Kunden
       
       > Auf Papier eingereichte Überweisungen kosten extra. So arbeitet die
       > Bankenbranche erfolgreich an ihrem miesen Image.
       
 (IMG) Bild: Geldautomat der Postbank. Wer per Papier überweist, soll künftig Gebühren zahlen.
       
       Als würde die Bankenbranche nicht schon erfolgreich genug an ihrem
       schlechten Image arbeiten, entscheiden sich immer mehr Institute, noch
       etwas nachzulegen. Diesmal nicht durch Falschberatungen oder zweifelhafte
       Geldanlagepolitik, sondern durch zusätzliche Kosten, etwa für die EC-Karte
       oder für Überweisungen und andere Aufträge, die Kunden auf Papier
       einreichen. [1][Extragebühren, das liegt gerade im Trend].
       
       Die Frage ist: Was sind die Alternativen zum Papier? Und da beginnt das
       Problem. Denn längst nicht jede Bank, die ihren Kunden die Zettelwirtschaft
       vermiesen will, bietet akzeptable Ausweichmöglichkeiten. Beispiel
       Onlinebanking. Man sollte denken, dass die Banken um die Qualität der
       Verschlüsselung wetteifern, jeder will vorne sein und den Kunden ein
       Höchstmaß an Schutz vor Dritten, die Daten mitlesen oder manipulieren
       könnten, bieten – schließlich geht es darum, das Vertrauen ins
       Onlinebanking zu stärken. Doch die meisten Banken begnügen sich mit
       Mittelmaß oder veralteten Verfahren. Das macht die Sache mit dem Vertrauen
       nicht leichter.
       
       Wem Onlinebanking irgendwie nicht geheuer ist, dem bietet etwa die Postbank
       Überweisungsterminals an. Genau, das Überweisungsterminal steht in der
       Filiale, und die ist nach der Schließung der beiden nächsten Filialen im
       Wohn- und Arbeitsumfeld noch mal wo? Zwischen 2003 und 2013 haben die
       Geldinstitute mehr als jede fünfte Niederlassung geschlossen. Betroffen
       sind vor allem ländliche Regionen, wo – noch so eine Ironie – die
       Internetanbindung meist deutlich schlechter ist als in Ballungsräumen.
       
       Als Begründung für die Filialschließungen muss übrigens die wachsende Zahl
       von Kunden, die ihre Bankgeschäfte lieber online erledigen, herhalten.
       Diese Entwicklung dürfte künftig also noch etwas schneller gehen.
       
       2 Feb 2015
       
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