# taz.de -- Die Werbepause: Biete Blume, suche Sex
       
       > Der Online-Blumenversand „Bloomy Days“ bringt die Vulva zurück in den
       > öffentlichen Raum. Leider ist er dabei hemmungslos sexistisch.
       
 (IMG) Bild: Bloomy Days will Männer vor dem „Rote-Rosen-Dilemma“ retten.
       
       Vulvas sind etwas Schönes. Nur haben die weibliche Periode und die böse
       Schambehaarung ihr Image geschädigt und ihnen einen schmutzigen, ein
       bisschen ekligen Ruf beschert. Das ist nur ein Grund, weshalb sie auf
       öffentlichen Flächen viel weniger präsent als Penisse und weibliche Brüste
       sind.
       
       Fun Fact: Die meisten von uns benutzen das Wort „Vagina“ total falsch.
       Nämlich für das Sexualorgan, dessen medizinisch korrekte Bezeichnung
       „Vulva“ ist. „Vagina“ ist das, was drinnen passiert - über ihre Ästhetik
       reden wir selten. „Vulva“ ist draußen - also das, was auf der Werbung von
       „Bloomy Days“ so blumig dargestellt wird.
       
       Insofern [1][möchte man zunächst einmal loben], dass der
       Online-Blumenversand „Bloomy Days“ der Vulva aus dieser Schmuddelecke
       raushelfen möchte: Das Hauptmotiv seiner Valentinstag-Kampagne hat große
       Ähnlichkeit mit Schamlippen – eine sich entfaltende Mohnblüte in sanftem
       Rosa.
       
       Dann ist aber auch schon Schluss mit dem Lob. Bereits der danebenstehende
       Slogan lässt Fußnägel rollen: „Je schöner die Blumen, desto schöner das
       Dankeschön. Bloomy Days wünscht einen erfolgreichen Valentinstag.“ Männer,
       guckt mal, eine Vulva! Kauft euren Frauen unsere Blumen, und schon gibt’s
       wieder Sex.
       
       An dieser Botschaft des Unternehmens ist so viel falsch. Es setzt voraus,
       dass Männer die Aussicht auf Sex benötigen, um ihre Partnerin zu
       beschenken. Und dass Vulvasymbolik garantiert dazu führt. Und dass ein
       erfolgreicher Valentinstag Sex benötigt. Und und und.
       
       In einem [2][Interview] mit der Branchenzeitschrift Werben & Verkaufen
       lässt Franziska von Hardenberg, die Gründerin des Unternehmens, den
       Sexismus von „Bloomy Days“ richtig schön heraushängen: „Bloomy Days“ weiß
       nicht nur, was alle Frauen wollen. Und verrät es seinem „fast
       ausschließlich männlichen Publikum“ auch.
       
       „Dabei ist es eigentlich so einfach, Frauen glücklich zu machen!“, sagt von
       Hardenberg augenzwinkernd. Klar! Ein paar Blumen, und schon ist die Frau
       froh und verwöhnt ihren Mann so richtig im Bett.
       
       Na dann einen frohen Valentinstag.
       
       11 Feb 2015
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.superlative-magazine.de/blumen-gegen-sex-die-valentinstagskampagne-von-bloomy-days/
 (DIR) [2] http://www.wuv.de/marketing/erotik_am_valentinstag_die_kampagne_von_bloomy_days
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sarah Emminghaus
       
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