# taz.de -- Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer: Über 200 Tote
       
       > Wieder sind Hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken. Von über 210
       > Menschen sind am Mittwoch nur neun in Lampedusa angekommen.
       
 (IMG) Bild: Ein Boot der italienischen Küstenwache in Lampedusa.
       
       ROM dpa/afp | Bei dem jüngsten Flüchtlingsdrama vor Lampedusa sind
       möglicherweise mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Das erklärte eine
       Sprecherin des UN-Flüchtlingswerkes UNHCR am Mittwoch. Sie bezog sich auf
       Angaben von Überlebenden.
       
       Insgesamt seien drei Schlauchboote mit Flüchtlingen unterwegs gewesen. Auf
       einem waren zu Beginn der Woche 29 Menschen erfroren. Auf zwei weiteren
       Boote seien insgesamt mehr als 210 Menschen gewesen. „Von diesen überlebten
       nur neun“, erklärte UNHCR-Sprecherin Carlotta Sami. „Es sind neun und sie
       wurden nach vier Tagen auf dem Meer gerettet. Die anderen 203 hat das Meer
       verschluckt.“ Es sei eine „schreckliche und enorme Tragödie“.
       
       Die neun Überlebenden sprechen Französisch und stammen vermutlich aus
       Westafrika. Sie erreichten am Mittwochmorgen die italienische
       Mittelmeerinsel Lampedusa.
       
       Die süditalienische Insel ist nach zwei Schiffsunglücken mit mehr als 350
       Toten im Oktober 2013 zum Sinnbild für Flüchtlingskatastrophen auf dem
       Mittelmeer geworden. Danach hatte Italien die Rettungsmission „Mare
       Nostrum“ ins Leben gerufen, die in den folgenden Monaten Tausende
       Flüchtlinge auf dem Mittelmeer in Sicherheit brachte. Diese wurde
       vergangenes Jahr von der EU-Grenzschutzmission „Triton“ abgelöst. Das
       UN-Flüchtlingshilfswerk kritisierte das Programm erneut als unzureichend.
       
       11 Feb 2015
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Lampedusa
 (DIR) Flüchtlinge
 (DIR) Flüchtlinge
 (DIR) Frontex
 (DIR) Europa
 (DIR) Flüchtlingspolitik
 (DIR) Mare Nostrum
 (DIR) Mittelmeer
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Flüchtlingsboote im Mittelmeer: Über 2.100 Menschen gerettet
       
       An nur einem Tag haben Rettungskräfte im Mittelmeer zwölf Boote in Seenot
       entdeckt. Sie waren vermutlich trotz schlechten Wetters in Libyen
       gestartet.
       
 (DIR) Kommentar Flüchtlingspolitik: Mindeststandard Menschlichkeit
       
       Das Gerede von „Wirtschaftsflüchtlingen“ lenkt ab von den Schicksalen der
       betroffenen Menschen. Es bleibt die Pflicht, ihnen zu helfen.
       
 (DIR) Flüchtlingsdrama im Mittelmeer: Mare Monstrum
       
       Erneut sind Flüchtlingsboote im Mittelmeer verunglückt. Bei dem Versuch von
       Libyen nach Lampedusa zu gelangen, kamen über 300 Menschen ums Leben.
       
 (DIR) Kommentar Flüchtlingssterben Lampedusa: Wohlfeiles Entsetzen
       
       Zufrieden waren viele, als die Seenotrettung Mare Nostrum eingestellt
       wurde, denn sie wirke ja wie ein „Magnet“ für Flüchtlinge. Jetzt trauern
       wieder alle.
       
 (DIR) Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer: Tod nach der Rettung
       
       29 Afrikaner sind auf ihrer Flucht erfroren, viele auf Rettungsschiffen der
       Küstenwache. Das Ende von Mare Nostrum sei schuld, sagen Kritiker.
       
 (DIR) Flüchtlingsboot vor Lampedusa: 25 Menschen an Bord erfroren
       
       Wieder wird das Mittelmeer für Migranten zur Todesfalle: Mehr als 100
       Menschen sitzen auf einem Boot fest. Die Rettungsaktion kommt für viele zu
       spät.