# taz.de -- Ergebnisse der Olympiabefragung: Hamburg deklassiert Berlin
       
       > Die Befragung unter je 1.500 Menschen ergibt in Berlin 55 Prozent
       > Zustimmung, in Hamburg 64 Prozent. Bündnis „NOlympia“ prophezeit Senat
       > "schwere Zeiten“.
       
 (IMG) Bild: Das Ringen um die Ringe geht weiter
       
       In Berlin steht wie in Hamburg eine Mehrheit hinter einer Olympiabewerbung.
       Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Deutschen Olympischen
       Sportbunds (DOSB) sind es hier 55 Prozent, in Hamburg 64 Prozent. Damit
       bleiben bis zur Entscheidung des DOSB-Präsidiums nächsten Montag beide im
       Rennen. Der DOSB hatte nur ausgeschlossen, mit einer Stadt anzutreten, in
       der es dafür keine Mehrheit gibt. Im Herbst war das in Berlin noch der
       Fall. Bekommt die Hauptstadt den Zuschlag, ist für den 13. September eine
       Bürgerbefragung vorgesehen, die politisch verbindlich sein soll.
       
       Olympiabefürworter werteten das Ergebnis durchweg als Erfolg für Berlin,
       während Olympiagegnern die Unterstützung nicht ausreichte. Für
       Regierungschef Michael Müller (SPD) und CDU-Fraktionschef Florian Graf sind
       55 Prozent Unterstützung „eine klare Mehrheit der Berliner“.
       Linksfraktionschef Udo Wolf sah nur ein „Fast-Fifty-fifty-Ergebnis“, das
       kein Nachweis von besonderer Olympiabegeisterung sei, Martin Delius
       (Piraten) „ein knappes Ergebnis“. Der Grünen-Landesvorstand kommentierte:
       „Eine breite Mehrheit sieht anders aus.“
       
       Das Antibündnis „NOlympia“ sprach der Untersuchung des
       Meinungsforschungsinstituts Forsa, dessen Umfragen etwa 2013 dem
       Bundestagswahlergebnis am nächsten kamen, sogar die Repräsentativität ab:
       „Wir sehen im Ergebnis keine repräsentative Mehrheit für eine Bewerbung.“
       Falls Berlin Kandidatenstadt wird, „prophezeien wir Senat und DOSB schwere
       Zeiten“.
       
       Die Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Landessportbund (LSB) sehen
       nun, da Berlin die vom DOSB geforderte Mehrheit in seiner Bevölkerung
       vorweise, die Vorteile an der Spree. „Jetzt spricht vieles, wenn nicht
       alles, für die Hauptstadt“, sagte IHK-Chef Jan Eder. Für
       Sportbund-Präsident Klaus Böger, früher Sportsenator, ist unrelevant, dass
       die Zustimmung in Hamburg höher ausfiel. „Ob 55 oder 95 Prozent, spielt
       keine Rolle“, sagte Böger. „Wenn jetzt alle anderen Kriterien in den
       Vordergrund rücken, denke ich, dass Berlin klar im Vorteil ist.“
       
       10 Mar 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
       
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