# taz.de -- Griechenland in der Liquiditätskrise: „Keine Sorge, das Geld ist da“
       
       > Immerhin erfüllt Athen seine Kreditverpflichtung gegenüber dem IWF. Aber
       > der Kampf gegen den Staatsbankrott geht weiter.
       
 (IMG) Bild: Wie lange reicht das Geld noch?
       
       ATHEN dpa | Kurzes Durchatmen in Griechenland und bei seinen Geldgebern: Am
       Donnerstag hat Athen nach Regierungsangaben fristgemäß einen Kredit von
       rund 450 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF)
       zurückgezahlt. Kreise des Finanzministeriums bestätigten am Vormittag
       gegenüber der halbamtlichen griechischen Nachrichtenagentur ANA-MPA, das
       Geld sei an den IWF überwiesen worden. Wäre dies nicht erfolgt, wäre das
       Euro-Krisenland als bankrott eingestuft worden.
       
       Zuvor hatten Ministeriumskreise in Athen angekündigt, dass die Rückzahlung
       am Donnerstag pünktlich erfolge. „Keine Sorge. Das Geld ist da. Wir werden
       es heute überweisen“, hieß es.
       
       Offen ist, wie lange das Geld in Athen noch reicht. Ohne rasche Hilfen
       droht schon bald die Staatspleite. Die Geldgeber von Europäischer
       Zentralbank (EZB), EU-Kommission und IWF verlangen eine umfassende
       Reformliste. Erst wenn es mit Griechenland eine Einigung auf eine solche
       Liste gibt, können blockierte und von Athen dringend benötigte Hilfen von
       7,2 Milliarden Euro fließen.
       
       Staatsminister Alekos Flambouraris erklärte am Donnerstag im griechischen
       Fernsehen, seine Regierung wolle die Verhandlungen mit Experten der
       Geldgeber bis zum 24. April abschließen. „Bei der Sitzung der Eurogruppe am
       24. April wird es 100 Prozent eine Einigung geben“, sagte der enge
       Mitarbeiter des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras. An dem Tag
       kommen die Euro-Finanzminister zu einem schon länger geplanten Treffen im
       lettischen Riga zusammen.
       
       Die konservative Athener Zeitung Kathimerini berichtete am Donnerstag von
       einem Ultimatum der Geldgeber an Athen, die konkrete Reformliste müsse vor
       dem 24. April fertig sein. Der griechische Vertreter in der Arbeitsgruppe
       der Eurogruppe (Eurogroup Working Group), Nikos Theocharakis, habe seinen
       Kollegen am Mittwoch gesagt, Athen habe noch Geld bis zum 24. April. Diese
       hätten ihm geantwortet, das Land solle endlich Reformvorhaben
       konkretisieren. Nur dann würden sie den Euro-Finanzministern empfehlen, die
       Auszahlung weiterer Hilfen an Athen zu genehmigen. Andere
       Regierungsvertreter erklärten dagegen am Donnerstag in Athen, Griechenland
       habe genug Geld bis Mai.
       
       Die Finanz-Staatssekretäre der Eurogruppe wollten am Donnerstag in Brüssel
       über die griechischen Reformpläne beraten. Zu den Reformen gehören der
       verstärkte Kampf gegen die Steuerflucht in Griechenland sowie
       Privatisierungen von Häfen und Flughäfen.
       
       9 Apr 2015
       
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