# taz.de -- Kolumne Besser: Stiefelnazis raus, Klemmnazis rein
       
       > Rätselhaftes Sachsen: Die NPD ist nicht mehr im Landtag, dafür ist jetzt
       > die AfD drin. Was ist da los? Und was sagen die am Tag danach?
       
 (IMG) Bild: „Die Wähler waren zum großen Teil im Urlaub“: Die sächsische Spitzenkandidatin Frauke Petry am Wahlabend
       
       Montagmorgen, wirklich früh am Morgen. Der
       [1][article_id=296159:Deutschlandfunk] will von dem AfD-Vorsitzenden Bernd
       Lucke wissen, ob es ihm „auch um das Bedienen von Ausländerfeindlichkeit“
       gehe. Lucke ist gut drauf, für diese Uhrzeit erstaunlich gut. Seine
       Antwort: „Es geht überhaupt nicht darum, dass wir Ausländerfeindlichkeit
       bedienen, denn wir machen keine Stimmung gegen Ausländer. Was wir
       kritisieren, sind Gesetze. Wir setzen uns ein für ein geordnetes
       Zuwanderungsrecht. Wir denken, dass es wichtig ist, dass wir bei der
       Zuwanderung darauf achten, dass die Menschen, die zu uns kommen, auch
       integrationsfähig sind, dass sie berufliche Qualifikationen haben, dass sie
       Schulbildung mitbringen, dass sie unsere Werte, unsere Traditionen, unsere
       Kultur auch akzeptieren und respektieren.“
       
       Ich hab' nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde.
       Aber diese Fremden da sind nicht von hier! Erstaunlich, dass man mit diesem
       [2][Asterix-Klassiker] beim Deutschlandfunk durchkommt - egal um welche
       Uhrzeit.
       
       Die Soziale Heimpartei NPD gibt auf ihrer [3][Facebookseite] bekannt:
       „Sachsen-NPD will Neuauszählung der Stimmen erzwingen: Gestern lag die NPD
       in den Hochrechnungen von ARD und ZDF drei Stunden lang stabil bei 5,0
       Prozent, und um 23.19 Uhr rutschte die NPD plötzlich auf 4,95 Prozent ab.
       Danach sollen der NPD sachsenweit 808 Stimmen für den historischen dritten
       Landtagseinzug fehlen. Da diese angeblich fehlende Stimmenzahl für ein
       ganzes Bundesland lächerlich gering ist und uns aus großstädtischen
       Wahllokalen zahlreiche Unregelmäßigkeiten gemeldet worden sind, prüft die
       NPD eine Wahlanfechtung und will eine Neuauszählung aller Stimmzettel
       erzwingen.“
       
       Angeblich 808 fehlende Stimmen sind tatsächlich merkwürdig. „NPD fehlen 88
       Stimmen“ – bei dieser Nachricht hätten die Nazis garantiert keine Einwände
       erhoben.
       
       Zurück zur AfD. Die sächsische Spitzenkandidatin Frauke Petry gibt in
       Berlin eine [4][Pressekonferenz]. „Wir freuen uns, dass wir substanziell
       Politik machen können in Sachsen, und das, obwohl der Wahlkampf, wie Sie ja
       vielleicht wissen, als außerparlamentarische Opposition durchaus mühselig
       war. Die Wähler waren zum großen Teil im Urlaub, der Wahlkampf hat komplett
       in den sächsischen Schulferien stattgefunden. Heute geht die Schule in
       Sachsen wieder los, und ich denke, es ist an der Zeit, dass auch Frau
       Merkel und Herr Kauder die AfD endlich ernst nehmen.“ Und das soll Merkel
       ernst nehmen? Wo die Schule wieder angefangen hat?
       
       Noch mal zurück [5][zur NPD]: „Trotz langjähriger konsequenter
       Oppositionspolitik für deutsche Interessen sind auch 10.000 frühere
       NPD-Wähler gestern nicht wählen gewesen. Das wird sich für Sachsen bitter
       rächen, das ohne eine NPD im Landtag nun endgültig zur Einwanderungszone
       für jedermann gemacht wird. Ohne Druck von rechts, ohne den Druck der
       NPD-Landtagsfraktion, wird es in Sachsen in zehn Jahren
       Überfremdungszustände wie im Westen geben.“ Na dann.
       
       Besser: Zurück nach Westdeutschland.
       
       2 Sep 2014
       
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 (DIR) [3] http://de-de.facebook.com/npd.de/posts/10152475638809584
 (DIR) [4] http://www.youtube.com/watch?v=Bf1KHn8RvtA
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