# taz.de -- Polizeikosten bei Fußballspielen: Bremen präsentiert die Rechnung
       
       > Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts stellt Bremen die
       > Mehrkosten für sieben Hochrisikospiele in Rechnung. Bezahlt werden sollen
       > damit Überstunden.
       
 (IMG) Bild: Wenn der HSV in Bremen spielt, muss Polizeischutz her: Szene aus dem Februar 2018
       
       Bremen taz | Rund 2,3 Millionen Euro wird Bremen der Deutschen Fußball Liga
       (DFL) für sieben „Hochrisikospiele“ in der 1. Fußball-Bundesliga in
       Rechnung stellen. Das erklärte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am
       Dienstag. Mit dem Geld sollen, so hat es die Bremische Bürgerschaft bereits
       beschlossen, die Überstunden der PolizistInnen finanziell abgegolten
       werden.
       
       [1][Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) hatte vergangene Woche
       entschieden], dass die Bundesliga-Vereine an den Zusatzkosten für
       Hochrisikospiele beteiligt werden dürfen. In Bremen betrifft das sieben von
       60 Partien seit 2015 – Werders Begegnungen gegen die Vereine aus Hamburg,
       Mönchengladbach, Hannover und Frankfurt. Die Polizeikosten für die übrigen
       53 Spiele trägt Bremen, auch jene, die bei den „Hochriskospielen“ ohnehin
       angefallen wären.
       
       Auslöser des Rechtsstreits, der durch mittlerweile drei Instanzen ging, war
       ein Gebührenbescheid des Landes Bremen für Kosten, die 2015 beim Derby
       zwischen dem Werder und dem HSV angefallen waren. Dafür wurden der DFL über
       400.000 Euro in Rechnung gestellt, 969 Polizeibeamte waren damals im
       Einsatz. „Die Gebühr ist nicht unverhältnismäßig“, entschied das Gericht.
       
       Aus diesem Bescheid herausgerechnet werden nach dem Urteil nur 13.800 Euro,
       die für die Inhaftierung von 91 sogenannten „Störern“ berechnet wurden –
       Bremen hätte diese Kosten den Betroffenen in Rechnung stellen müssen, so
       das BVerwG.
       
       Die DFL ist gemeinsam mit Werder Veranstalter der Spiele – will sich aber
       trotz ihrer Einnahmen in Milliardenhöhe an dem Verein schadlos halten. Aus
       Mäurers Sicht ist das „schiere Willkür“, für die es „keinerlei
       Rechtsgrundlage“ gebe. Werder habe „keine Verpflichtung“, das allein zu
       bezahlen. Auch Rheinland-Pfalz will Zusatzkosten für Polizeieinsätze von
       den Vereinen einfordern, Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg und
       Sachsen aber nicht. Im Juni wird die Innenministerkonferenz darüber
       beraten.
       
       3 Apr 2019
       
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