# taz.de -- Kritik an LNG-Terminal: „Comeback fossiler Energien“
       
       > Die Ampel-Koalition feiert die erste Flüssiggasanlage in Wilhelmshaven –
       > Umweltverbände fordern Geschwindigkeit beim Ausstieg aus fossilen
       > Energien.
       
 (IMG) Bild: Wilhelmshaven: der erste Anleger für die Ankunft von Schiffen mit Flüssigerdgas in Deutschland
       
       Berlin taz/dpa/epd | Die Eröffnung des ersten deutschen Flüssiggasterminals
       am Samstag in Wilhelmshaven ist von Umweltverbänden kritisiert worden.
       Anstelle des Ausstiegs aus Öl, Kohle und Gas sei mitten in der Klimakrise
       ein [1][„massives Comeback“] fossiler Energien zu erleben, kritisierte
       Ende-Gelände-Sprecherin Charly Dietz.
       
       Das Bündnis hatte in der Nähe der Festveranstaltung rund um das Terminal
       mit Kanzler Olaf Scholz (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und
       Klima- und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) protestiert. „Wer so
       skrupellos unsere Zukunft verfeuert, muss mit massivem Widerstand der
       Klimagerechtigkeitsbewegung rechnen“, sagte Dietz.
       
       „Es reden jetzt alle von einer neuen Deutschlandgeschwindigkeit, was solche
       fossilen Infrastrukturprojekte angeht“, sagte auch Imke Zwoch vom
       BUND-Landesvorstand in Niedersachsen. „Diese Deutschlandgeschwindigkeit
       hätten wir sehr gerne für den Ausstieg aus fossilen Energien genutzt“, so
       Zwoch. „Es ist eigentlich nichts zu feiern.“
       
       Auch Luisa Neubauer von Fridays for Future kritisierte, dass die
       Bundesregierung weiter auf fossile Energieformen setze. Statt in die Abkehr
       vom Gas investiere „die Bundesregierung ohne Gesamtkonzept in
       überdimensionierte LNG-Projekte, die im schlimmsten Fall zu einer
       Überkapazität von 50 Prozent führen können – es werden so nicht nur Gelder
       verschossen, sondern auch die Chancen, noch rechtzeitig in der Klimakrise
       einzulenken.“
       
       ## Importiertes Flüssiggas auch für andere Länder
       
       Während KritikerInnen wie Neubauer wegen der Gasterminals Überkapazitäten
       fürchten, spricht das Bundeswirtschaftsministerium von einem
       Sicherheitspuffer und erklärte, dass über Deutschland zu importierendes
       Flüssiggas zum Teil auch für andere europäische Länder gedacht sei.
       
       Die [2][Deutsche Umwelthilfe] kündigte indes weitere rechtliche Schritte
       an. In direkter Nachbarschaft zum Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer würden
       wegen der Säuberung des Terminals große Mengen Biozide ins Meer geleitet,
       trotz technischer Alternativen.
       
       Das schwimmende Terminal ist das erste von insgesamt zwölf, die geplant
       sind. Über sie soll künftig ein Teil des Gasbedarfs abgedeckt werden.
       
       19 Dec 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.ende-gelaende.org/news/ende-gelaende-kuendigt-massiven-widerstand-gegen-fossiles-rollback-an-proteste-bei-eroeffnung-von-lng-terminal-in-wilhelmshaven-aktionen-gegen-die-raeumung-von-luetzerath/
 (DIR) [2] https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/eroeffnung-des-lng-terminals-wilhelmshaven-duh-kuendigt-rechtliche-schritte-gegen-biozid-einleitung/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kai Schöneberg
       
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