# taz.de -- Konsequenz aus Maskenaffäre: Sauter verlässt CSU-Fraktion
       
       > Der unter Korruptionsverdacht stehende Alfred Sauter tritt aus der
       > CSU-Fraktion im bayrischen Landtag aus. Er kommt damit wohl seinem
       > Rauswurf zuvor.
       
 (IMG) Bild: Kündigt seine Fraktionsmitgliedschaft: CSU-Landtagsabgeordneter Alfred Sauter
       
       München dpa/afp | Der CSU-Landtagsabgeordnete Alfred Sauter tritt aus der
       CSU-Fraktion aus. Er steht im Verdacht, [1][bei Geschäften mit Schutzmasken
       unrechtmäßig bis zu einer Million Euro kassiert zu haben]. Sauter schreibt
       nun einem Brief an Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer, er wolle nicht,
       dass die Diskussion über seine Zugehörigkeit zur Landtagsfraktion die
       Diskussion der kommenden Tage und Wochen präge. „Daher kündige ich mit
       sofortiger Wirkung meine Fraktionsmitgliedschaft.“ Der 70-Jährige kommt
       damit offenkundig seinem drohenden Ausschluss zuvor.
       
       Sauter fügte aber hinzu: „Ich bin überzeugt davon, dass sich die Vorwürfe
       als haltlos erweisen werden und halte jetzt schon fest, dass ich nach
       Abschluss des Verfahrens wieder in die Fraktion aufgenommen werden möchte.“
       
       Die Generalstaatsanwaltschaft München führt gegen Sauter wegen eines
       Anfangsverdachtes Korruptionsermittlungen. Er hat die Vorwürfe über seinen
       Anwalt zurückgewiesen. Die Ermittlungen stehen in Zusammenhang mit dem
       Ankauf von Schutzmasken durch den Staat – und in Zusammenhang mit
       Korruptionsvorwürfen gegen den [2][mittlerweile aus der CSU ausgetretenen
       Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein], der wie Sauter ebenfalls aus dem
       schwäbischen Landkreis Günzburg stammt.
       
       ## Ultimatum bis Sonntagmittag
       
       Am Sonntag hatte Sauter bereits alle CSU-Parteiämter niederlegt, darunter
       seine Sitze in CSU-Präsidium und -Vorstand und den Chefposten der
       CSU-Finanzkommission. Den Austritt aus der Fraktion allerdings hatte er da
       noch abgelehnt und lediglich erklärt, seine Mitgliedschaft ruhen zu lassen.
       „Da ich bis zur Klärung der Vorwürfe im laufenden Verfahren der Fraktion
       nicht mehr angehöre, wären zusätzliche Sanktionen seitens der Fraktion
       nicht nur überflüssig, sondern auch rechtswidrig“, warnte er den
       Fraktionsvorsitzenden.
       
       Der Fraktionsvorstand war dem Vernehmen nach aber gewillt, noch am Montag
       den Ausschluss Sauters auf den Weg zu bringen – darüber hätte an diesem
       Donnerstag dann die Gesamtfraktion entscheiden müssen. Die Landtags-CSU
       hatte Sauter ein Ultimatum bis Sonntagmittag gestellt, um die gegen ihn
       erhobenen Vorwürfe „plausibel und nachvollziehbar auszuräumen“. Sauter
       hatte das Ultimatum zurückwiesen. Die Aufklärung sei Sache der
       Staatsanwaltschaft, deshalb äußere er sich nicht.
       
       Am Montag nun schrieb Sauter, nachdem es den Anschein habe, dass der
       Fraktionsvorstand trotz seines Schreibens zum Ruhen seiner Mitgliedschaft
       ein Ausschlussverfahren betreiben wolle, sei er von vielen gebeten worden,
       „den Kolleginnen und Kollegen der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag eine
       diesbezügliche Abstimmung zu ersparen“. „Nach 31 Jahren fällt mir dies sehr
       schwer, unter anderem auch deshalb, weil die Unschuldsvermutung von vielen
       zwar schnell ausgesprochen aber anscheinend nicht mehr ernst genommen
       wird.“
       
       22 Mar 2021
       
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