# taz.de -- Entwicklung auf dem Fahrradmarkt: Steigerung nur bei Elektrorädern
       
       > Verkauf klassischer Fahrräder geht zurück. Trotzdem wächst der Umsatz der
       > Branche: Der Durchschnittspreis fürs Fahrrad steigt.
       
 (IMG) Bild: Auch Jürgen Trittin ist auf ein E-Bike umgestiegen
       
       Die Fahrradbranche in Deutschland blickt auf ein durchwachsenes Jahr
       zurück. Der Absatz von klassischen Rädern ging 2017 um fast 10 Prozent
       zurück; die Zahl der verkauften Elektroräder stieg hingegen um 19 Prozent.
       Obwohl die Zahl der verkauften Räder damit insgesamt um 5 Prozent
       zurückging, entwickelte sich der Umsatz positiv: Er stieg um 3,2 Prozent
       auf 2,7 Milliarden Euro, [1][berichtete der Zweirad-Industrie-Verband]
       (ZIV) in der vergangenen Woche.
       
       Grund dafür ist ein höherer durchschnittlicher Verkaufspreis: Er lag
       insgesamt bei 698 Euro pro Rad und damit um 9 Prozent über dem
       Vorjahreswert. Die höheren Preise lassen sich mit den hohen Verkaufspreisen
       von E-Bikes erklären, für die Radler im Durchschnitt 2.300 Euro bezahlen.
       Die Kundenklientel werde spürbar jünger und nutze E-Mountainbikes und
       Trekkingräder, was den zusätzlichen Verkauf von 100.000 E-Bikes erkläre,
       sagt Sigfried Neuberger, Geschäftsführer des ZIV.
       
       Von dieser Entwicklung profitieren vor allem größere Unternehmen, die
       frühzeitig auf E-Bikes gesetzt haben. Kleinere Betriebe können den
       aufwendigen Service, der bei Beratung und Reparaturen von E-Bikes anfällt,
       nicht leisten. Ihnen bliebe der Weg zu den steigenden Umsatzerlösen
       verwehrt, erklärte der Verband des Deutschen Zweiradhandels.
       
       Deutlich zugenommen hat 2017 der Verkauf von Fahrrädern über das Internet:
       Er macht jetzt 19 Prozent des Marktes aus. Dem klassischen Fachhandel, auf
       den mehr als zwei Drittel entfallen, macht das aber nach eigenen Angaben
       keine Sorge. Der Kauf eines E-Bikes verstärke die Bindung des Kunden an den
       Fachhandel, weil dieser passende Beratung und notwendige Reparaturen bieten
       könne, erklärte der Verband.
       
       ## E-Bikes als „Diensträder“ leasen
       
       In Deutschland bleibt der Zuwachs von E-Bikes am Fahrradmarkt seit 2014
       ungebrochen. Innerhalb von drei Jahren habe der Verkauf um 240.000 Stück
       zugenommen. Dieser Trend könne auch in den nächsten Jahren weitergeführt
       werden, sagen die Verbände. Leasingverträge für E-Bikes als „Diensträder“
       könnten noch stärker nachgefragt werden, wenn der bürokratische Aufwand
       verringert werde.
       
       Daneben biete die bundesweite Kaufprämie für Lasten- und Transporträder,
       die seit Beginn des Monats gilt, einen zusätzlichen Anreiz für die
       gewerbliche Nutzung von E-Bikes. Beim Neukauf eines Lastenrads erstattet
       der Staat 30 Prozent des Kaufpreises, maximal jedoch 2.500 Euro. Die
       Anträge auf Förderung sind bislang gewerblicher Nutzung vorbehalten.
       
       Trotz des Positivtrends bestehen einige Forderungen an die neue
       Bundesregierung. Die Infrastruktur müsse „bequemer und vor allem sicherer
       werden“, betont der Sprecher des ZIV. Sicherheit müsse insbesondere beim
       Abstellen der Fahrräder in Innenstädten oder an Bahnhöfen gewährleistet
       sein, um mehr Menschen das Pendeln zu ermöglichen. Einen Beitrag zu
       sauberer Luft kann die Fahrradindustrie ganz gewiss leisten, sagte
       Neuberger – und verwies darauf, dass die Hälfte aller Pkw-Fahrten kürzer
       ist als 5 Kilometer.
       
       18 Mar 2018
       
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 (DIR) [1] http://www.ziv-zweirad.de/news/detail/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=619&cHash=bc3fda4077ce23a70825aec607eea0d9
       
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 (DIR) Malte Kanefendt
       
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