# taz.de -- Chef von Human Rights Watch: China verteidigt Ausweisung
       
       > Der Chef der Organisation wollte nach Hongkong reisen, wurde aber daran
       > gehindert. Peking wirft der NGO vor, dort die Proteste anzuheizen.
       
 (IMG) Bild: Kenneth Roth, Chef von Human Rights Watch, auf einer Pressekonferenz im November 2018
       
       PEKING afp | China hat am Montag die Einreise-Verweigerung für den Chef der
       Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Kenneth Roth, am Flughafen
       von Hongkong verteidigt. Es sei das „souveräne Recht Chinas“, über
       Einreisegenehmigungen zu entscheiden, sagte der Außenamtssprecher Geng
       Shuang am Montag in Peking. Internationalen Nichtregierungsorganisationen
       warf er vor, [1][die politischen Unruhen in Hongkong] ausgelöst zu haben.
       
       „Zahlreiche Fakten und Beweise“ hätten gezeigt, dass Human Rights Watch
       „mit verschiedenen Mitteln radikale anti-chinesische“ Demonstranten in
       Hongkong unterstützt und sie dazu ermutigt habe, sich an „extremistischen,
       gewalttätigen und kriminellen Aktivitäten“ zu beteiligen, sagte Geng.
       
       [2][Human Rights Watch] trage „große Verantwortung für das derzeitige Chaos
       in Hongkong“, fügte Geng hinzu. „Diese Organisationen sollten bestraft
       werden, und sie sollten den angemessenen Preis zahlen“, forderte er weiter.
       
       Roth hatte am Sonntag öffentlich gemacht, dass er am Flughafen der
       chinesischen Sonderverwaltungszone zurückgewiesen worden sei. Der
       Geschäftsführer der in New York ansässigen Menschenrechtsorganisation
       wollte in Hongkong den Jahresbericht von Human Rights Watch vorstellen.
       
       ## Vergeltung für US-Gesetz
       
       China hatte im Dezember Sanktionen gegen US-Nichtregierungsorganisationen
       angekündigt, darunter auch Human Rights Watch. Der Schritt wurde als
       Vergeltung [3][für ein US-Gesetz gesehen, das Demokratie-Aktivisten in
       Hongkong unterstützt].
       
       In Hongkong gibt es seit fast sieben Monaten Massenproteste gegen die
       pekingtreue Führung, die immer wieder in Gewalt umgeschlagen sind. Zu den
       zentralen Forderungen der Demokratiebewegung zählen die Freilassung der
       inzwischen rund 6.500 festgenommenen Demonstranten, eine unabhängige
       Aufarbeitung der Polizeigewalt und das Recht zur freien Wahl des
       Regierungschefs.
       
       13 Jan 2020
       
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