# taz.de -- Epstein-Akten: US-Opposition: Justizministerium löschte Datei
       
       > Das US-Justizministerium begann mit der Freigabe von Epstein-Akten. Nur
       > einen Tag später fehlen plötzlich Dateien – eine Erklärung gibt das
       > Ministerium nicht.
       
 (IMG) Bild: Nicht gerade aufschlussreich: Die geschwärzten Epstein-Files
       
       (dpa) | Nach dem Beginn der Veröffentlichung [1][Tausender Epstein-Akten]
       haben die Demokraten im US-Kongress dem für die Freigabe verantwortlichen
       Justizministerium die Löschung einer Datei vorgeworfen. Keine 24 Stunden,
       nachdem die Dateien auf der Webseite des Ministeriums heruntergeladen
       werden konnten, sei ein Foto anscheinend aus einem Datensatz entfernt
       worden, hieß es in dem auf X veröffentlichten Vorwurf.
       
       Auf der besagten Aufnahme sind zum Teil eingerahmte Fotos zu sehen. Eines
       der Fotos ist schon älter und zeigt den heutigen US-Präsidenten Donald
       Trump mit seiner Frau Melania in Begleitung des gestorbenen
       Sexualstraftäters Jeffrey Epstein und dessen langjähriger Vertrauten
       Ghislaine Maxwell. Ex-US-Präsident Bill Clinton ist auf einem anderen Bild
       zu sehen. Das US-Justizministerium äußerte sich zunächst nicht zu dem
       Vorwurf der mutmaßlichen Löschung.
       
       Am späten Freitagnachmittag hatte das Ministerium nach massivem Druck der
       Öffentlichkeit zunächst vier Datensätze auf seiner Webseite hochgeladen,
       die Tausende Dateien enthalten. Darin zu finden waren neben [2][Fotos] auch
       Dokumente. Vieles ist komplett geschwärzt – das Ministerium erntete dafür
       bereits Kritik.
       
       ## Stichprobe: Mindestens 16 Dateien fehlen
       
       Eine Stichprobe der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass eine neuere
       Version des ersten Datensatzes vom Samstag mindestens 16 Dateien weniger
       umfasste als eine vorherige Version des Archivs vom Freitagnachmittag.
       Neben dem Foto, das laut Demokraten fehlt, sind in der neueren Version auch
       bestimmte Aufnahmen eines Raumes mit einer Massageliege nicht mehr
       enthalten.
       
       Eine Sprecherin des Weißen Hauses hatte nach Beginn der Veröffentlichung
       Tausender Dateien am Freitagabend noch beteuert, dass die derzeitige
       US-Regierung die „transparenteste“ in der Geschichte des Landes sei. In den
       nächsten Wochen sollen Vize-Justizminister Todd Blanche zufolge weitere
       Hunderttausende Dokumente veröffentlicht werden. Die Seiten müssten vor
       einer Veröffentlichung zum Schutz der Identität der Opfer bearbeitet
       werden, begründete er die Verzögerung der Publikation.
       
       Fotos und andere Materialien würden auch weiterhin „mit großer Sorgfalt und
       unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen“ geprüft und bearbeitet,
       teilte das Justizministerium am Sonntag auf X mit.
       
       ## Vize-Justizminister: Akten nicht zugunsten Trumps geändert
       
       Blanche beteuert im Gespräch mit dem US-Sender ABC News, dass sein Haus
       keine Dateien verändert habe, um Präsident Trump zu schützen. Nichts werde
       deswegen zurückgehalten. Er verneinte die Frage, ob es eine Anweisung
       gegeben habe, Material zum Epstein-Skandal zu bearbeiten, das einen
       Zusammenhang zum Präsidenten habe. Weiter sagte er: „Präsident Trump hat
       von Anfang an klargestellt, dass er erwartet, dass alle Akten, die
       freigegeben werden können, auch freigegeben werden – und genau das tun
       wir.“
       
       Trump kannte Epstein gut, wie frühere Fotos zeigen. Allerdings gibt es
       keine Hinweise auf eine Verwicklung des Republikaners in den Skandal, Trump
       selbst hatte jegliche Vorwürfe dieser Art stets bestritten.
       
       In den nun veröffentlichten Dokumenten kommt Trump zwar vereinzelt vor,
       nach ersten Auswertungen scheint es jedoch kaum neue Informationen über das
       Verhältnis zwischen Epstein und Trump zu geben. Der US-Präsident äußerte
       sich zunächst nicht.
       
       ## Darum sind die Epstein-Akten so brisant
       
       Der Fall Epstein beschäftigt die Öffentlichkeit seit langem. Jahrelang
       hatte der US-Multimillionär aus New York einen Missbrauchsring betrieben,
       dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Über mehrere
       Jahre hinweg soll Epstein minderjährige Mädchen etwa in New York und
       Florida auch selbst missbraucht haben. Vor sechs Jahren starb er im Alter
       von 66 Jahren in einer Gefängniszelle.
       
       Der Finanzier hatte beste Kontakte in die High Society, was zahlreiche
       Spekulationen über die Tragweite des Skandals mit sich brachte. Immer
       wieder kam die Frage auf, welche prominente Persönlichkeiten in Epsteins
       Machenschaften verwickelt gewesen sein könnten. Per Gesetz wurde
       schließlich vor einem Monat die [3][Veröffentlichung der Akten] verfügt,
       gegen die sich Trump lange gewehrt hatte.
       
       21 Dec 2025
       
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       Vertuschungsvorwürfe lauter.
       
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       um Jeffrey Epstein veröffentlichen. Das interessiert Trumps Getreue wenig.
       
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       Demokratische Abgeordnete lancieren weitere Aufnahmen aus dem Besitz des
       Sexualstraftäters. Die zeigen Epstein mit Promis wie Trump und Clinton. Die
       Republikaner sprechen von einer „selektiven Auswahl“.