# taz.de -- Nach Kinder-Sexpuppen-Skandal: Shein entgeht Sperre in Frankreich
> Wegen illegaler Waren wollte Frankreich dem Onlinehändler Shein eine
> Zwangspause verordnen. Vor Gericht ist der Staat damit nicht
> durchgekommen.
(IMG) Bild: Protest gegen den Verkauf von Shein-Kleidern im Pariser Kaufhaus BHV im November
Die chinesische Internetplattform Shein darf weiterhin ihre Billigwaren in
Frankreich verkaufen. Ein Gericht in Paris hat dem Wunsch der französischen
Regierung, die Verkäufe via Internet vorübergehend für mindestens drei
Monate zu blockieren, nicht stattgegeben.
Die Justiz hält diese Maßnahme für übertrieben, nachdem Shein laut eigenen
Angaben in seinem Angebot für Ordnung gesorgt und dazu den „Marketplace“
mit unkontrollierten Produkten von Drittanbietern vorübergehend geschlossen
hat. Nur noch Kleider der eigenen Marke Shein seien nun auf der Plattform
erhältlich.
Es hatte in Frankreich einen Skandal ausgelöst, [1][als im Shein-Katalog
zwischen T-Shirts, Hosen oder Socken zu unschlagbaren Tiefstpreisen auch
Sexpuppen mit Kindergesichtern auftauchten]. Gegen rund 20 Käufer solcher
als illegale Kinderpornografie eingestuften Objekte laufen in Frankreich
Strafuntersuchungen. Zudem wurde bei der Gelegenheit entdeckt, dass auch
Medikamente, Säbel und Messer erhältlich waren, deren Verkauf in Frankreich
nicht frei ist.
Shein ist einer der großen Anbieter von [2][Fast Fashion], die immer wieder
aus Umweltgründen oder wegen Kinderarbeit und anderen Verstößen gegen
internationale Arbeitsnormen kritisiert werden.
## Image-Probleme für Shein in Frankreich
Shein hatte die Drohung mit einem Verkaufsverbot in Frankreich wegen der
kindlichen Sexpuppen als „politische Medienkabale“ kritisiert und sich
geweigert, in Paris vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss Rede
und Antwort zu stehen. Nach der jüngsten Entscheidung sagte ein Sprecher
nun, man begrüße den Ausgang des Verfahrens und habe die Bemühungen
intensiviert, die Kontrollprozesse zu verbessern.
Der Skandal mit den Puppen für Pädophile hat eine generelle Diskussion über
das Warenangebot auf Plattformen ausgelöst. Warentester erklären, dass 80
Prozent der so per Internet gelieferten Spielwaren nicht den Normen
entsprechen, [3][60 Prozent seien gefährlich].
Als das Pariser Kaufhaus BHV im November ein Stockwerk für Shein-Kleider
öffnete, gab es eine Welle der Empörung. Marken wie Dior oder Guerlain
stellten ihren Verkauf im BHV ein. Das Internetgeschäft der Plattform Shein
soll in Frankreich um rund 45 Prozent zurückgegangen sein.
19 Dec 2025
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## AUTOREN
(DIR) Rudolf Balmer
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