# taz.de -- US-Zölle haben Folgen für Weihnachten: Trump erschwert transatlantisches Päckchenschicken
> Die schärferen US-Zollregeln für den postalischen Warenversand haben auch
> Folgen für den privaten Geschenkeverkehr über den Atlantik.
(IMG) Bild: Ho, ho, ho, der gelbe Grinch sabotiert den transatlantischen Paketversand
Vorweihnachtszeit. Eine Frau möchte in einer Postfiliale in einem Berliner
Randbezirk ein Paket abgeben. Für ihre Cousine in den USA. „Ich hoffe, die
Angaben stimmen alle“, sagt die Frau hinterm Schalter. „Dieses Jahr spinnt
der Zoll bei Päckchen, die [1][nach Amerika] sollen.“ Eine andere Kundin
habe ihres schon zurückbekommen, eine „klitzekleine Kleinigkeit“ darin sei
nicht aufgelistet gewesen.
Offenbar kein Einzelfall. In diesem Jahr gibt es viele Geschichten von
Päckchen, die in die USA sollten, aber an den Absender zurückgingen. Im
ersten Jahr von Donald Trumps zweiter Amtszeit, [2][in der er Europa und
den Rest der Welt mit Zöllen übersät] hat, sind viele neue Regeln zu
erfüllen. Da genügt es schon, wenn der Absender auf der Inhaltsliste nicht
deklariert hat, dass ein Baby-Baumwollbody „made in UK“ ist – und schon
bleibt das Päckchen hier.
Die DHL verweist auf eine US-Verordnung, die seit Ende August in Kraft ist.
Damit strich Trump die Zollfreiheit für Warenimporte mit einem Wert von
unter 800 US-Dollar. „Damit wird die katastrophale Gesetzeslücke
geschlossen, die unter anderem dazu genutzt wurde, Zölle zu umgehen und
tödliche synthetische Opioide sowie andere unsichere oder unter dem
Marktpreis liegende Produkte, die amerikanischen Arbeitnehmern und
Unternehmen schaden, in die Vereinigten Staaten einzuschleusen“, hieß es
aus dem Weißen Haus.
## Zeitweiser Versandstopp
Auf den Warenverkehr in die USA hatte diese Verordnung massive
Auswirkungen. Die DHL und andere Logistikunternehmen [3][stellten zeitweise
den postalischen Warenversand in die USA ein]. Laut der UN-Sonderbehörde
für Post, UPU, wurden einen Monat nach Inkrafttreten rund 70 Prozent
weniger Pakete verschickt als zuvor. Vom Lobbyverband Posteurop, in dem 53
europäische Postunternehmen organisiert sind, heißt es, es habe eine
„extrem kurze Umsetzungsfrist und anfängliche Unklarheiten“ gegeben, die
„erhebliche betriebliche und technische Auswirkungen“ hätten.
Dabei betrifft die Verordnung nur den postalischen Warenverkehr, also wenn
US-Bürger sich im US-Ausland etwas bestellen. Privater Versand wie das
Päckchen an die US-Verwandtschaft ist möglich – wenn der Inhalt als
Geschenk deklariert ist und einen Gesamtwert von 100 US-Dollar (rund 85
Euro) nicht überschreitet.
## Tipps fürs Versenden
„Es gehen mehr private Pakete retour, die die Kunden in die USA schicken
wollten, als vorher“, teilte ein DHL-Sprecher der taz mit. Vor allem, wenn
die Zollangaben auf Privatkunden-Paketen unvollständig, falsch oder
unleserlich sind.
Dabei reicht nicht aus, anzugeben, was alles im Paket ist. Der US-Zoll will
auch Gewicht, Ursprungsland, Anzahl und Wert der versendeten Geschenke
wissen. Den Babybody muss man also auch wiegen und angeben, dass er „made
in UK“ ist. Die DHL rät dazu, das Päckchen online zu frankieren. Die
Warnungen des Konzerns sind nicht ohne Eigennutz. Die empfindlichen
Strafen, die bei falschen Zollangaben drohen, zahlt nämlich nicht der
Kunde, sondern die DHL.
Immerhin bekommen Kunden ihr Päckchen mit einem Schreiben zurück, in dem
die DHL einen zweiten, kostenfreien Versuch anbietet – wenn es vorher
online frankiert wurde. Auf dass es diesmal seinen Weg in die [4][USA]
findet.
17 Dec 2025
## LINKS
(DIR) [1] /Konflikt-zwischen-den-USA-und-Venezuela/!6134640
(DIR) [2] /Neue-US-Zoelle-machen-Weltwirtschaft-weniger-aus-als-erwartet/!6134842
(DIR) [3] https://www.reuters.com/business/germanys-dhl-joins-peers-restricting-us-bound-parcel-services-2025-08-22/
(DIR) [4] /Europa-und-die-US-Sicherheitsstrategie/!6135907
## AUTOREN
(DIR) Simon Poelchau
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