# taz.de -- Musik-Podcast „Klassik drastisch“: Summesingendes Verwandeln
       
       > Devid Striesow und Axel Ranisch reden, summen, pfeifen in „Klassik
       > drastisch“. Das ist so schön und lecker angerichtet, dass man nicht
       > aufhören kann.
       
 (IMG) Bild: Die Moderatoren Devid Striesow und Axel Ranisch
       
       Über Musik reden, ohne dabei zu singen, zu summen, zu brummen oder zu
       pfeifen, kann ja sehr öde sein. Der Schauspieler [1][Devid Striesow] und
       der Regisseur [2][Axel Ranisch] machen genau das nicht.
       
       Mit einer gewöhnlichen Radiosendung zu klassischer Musik hat ihr von
       Deutschlandfunk Kultur produzierter Podcast [3][„Klassik drastisch“] –
       außer der Musik –kaum etwas gemeinsam. Wo andere tief in ihren Ohrensessel
       versinken, springen die beiden auf.
       
       Mit dem Untertitel „Lippenbekenntnisse zweier Nerds“ sprechen Striesow und
       Ranisch so leidenschaftlich, lustig, ultrakenntnisreich und kurzweilig, als
       wären sie nicht einfach zwei miteinander sprechende Menschen, sondern ein
       Orchester.
       
       Jede Folge handelt von einem anderen Stück, dauert aber jeweils nur sechs
       bis acht Minuten. Die beiden Hosts können alle Instrumente imitieren und
       der Rhythmus ihres Gesprächs scheint den Spielanweisungen in den Noten des
       Stücks zu folgen: furioso und crescendo, forte und wieder piano. Sie
       beherrschen das Staccato, Legato, Pizzicato und kommen je nach Stimmung und
       Verlauf der Musik vom Andante übers Adagio zum Allegro.
       
       ## „didadada“ und „tadadada“.
       
       Striesow verwandelt sich summendsingend ins Cello von [4][Schostakowitschs
       „Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur op. 107“] und Ranisch wird zur Oboe in
       [5][Rimsko-Korsakows „Scheherazade“]. Als Zuhörerin verliert man alle Scham
       und wird zur Piano-Imitatorin bei [6][Edvard Griegs „Das Mädchen aus den
       Bergen“]. Die beiden Nerds sprechen eben so über die Musik miteinander, wie
       wir Normalos es auch verstehen und teilweise tun: „didadada“ und
       „tadadada“.
       
       Hintergründe über Stücke und Komponisten liefern Striesow und Ranisch in
       den wenigen Minuten natürlich auch noch. Vorgestellt werden Klassiker der
       Klassik, aber auch unbekanntere Stücke und Komponisten wie beispielsweise
       der Georgier Giya Kancheli und dessen unter dem Eindruck des
       rechtsradikalen Anschlags im norwegischen Utøya 2013 entstandenen
       [7][„Angels of Sorrow“].
       
       Die Podcastfolgen von „Klassik drastisch“ haben die gleiche Wirkung wie ein
       leckeres Thunfisch-Canapé: Bitte noch eins!
       
       28 Dec 2025
       
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 (DIR) Doris Akrap
       
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