# taz.de -- Glyphosat-Streit in den USA: Bayer erhält Unterstützung von US-Regierung
       
       > Der Chemiekonzern Bayer hat mit der Übernahme von Monsanto
       > milliardenschwere Klagen wegen krebserregender Pestizide geerbt. Nun will
       > Trump helfen.
       
 (IMG) Bild: Bekommt Unterstützung von US-Präsident Trump: der deutsche Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer
       
       Reuters | Der deutsche Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat im
       milliardenschweren Rechtsstreit über [1][mögliche Krebsrisiken des
       Unkrautvernichters Roundup] Unterstützung von der US-Regierung erhalten. In
       einem am Montag veröffentlichten Schreiben forderte der höchste Anwalt der
       Regierung von Präsident Donald Trump den Obersten Gerichtshof der USA auf,
       sich des Falles anzunehmen.
       
       Damit stützt die Regierung Bayers zentrale Argumentation, wonach die
       Zulassung eines Pestizids durch eine Bundesbehörde nicht durch Klagen in
       einzelnen Bundesstaaten ausgehebelt werden dürfe. Ein Erfolg vor dem
       Supreme Court könnte Bayer von einem Großteil der Klagewelle befreien.
       
       Konkret geht es um Bayers Antrag, ein Urteil aus dem Bundesstaat Missouri
       zu kippen, das einem Kläger eine Entschädigung von 1,25 Millionen Dollar
       zugesprochen hatte. Es ist einer von mehr als 67.000 ähnlichen Fällen, mit
       denen sich der Konzern in den USA konfrontiert sieht. Bayer hatte die
       Klagewelle mit der 63 Milliarden Dollar teuren Übernahme des
       US-Saatgutriesen Monsanto im Jahr 2018 geerbt. Der Konzern argumentiert
       seit jeher, [2][dass jahrzehntelange Studien] die Sicherheit des
       Roundup-Wirkstoffs Glyphosat belegen.
       
       ## Aktienkurse steigen nach Trump-Intervention
       
       Der Vertreter der US-Regierung, Solicitor General D. John Sauer, erklärte
       in seinem Schreiben, die zuständige US-Umweltbehörde EPA habe wiederholt
       festgestellt, dass Glyphosat für Menschen wahrscheinlich nicht
       krebserregend sei. Sie habe daher die Etiketten für Roundup stets ohne eine
       entsprechende Krebswarnung genehmigt. Wenn Gerichte in den Bundesstaaten
       nun gegenteilige Urteile fällten, würden sie die wissenschaftliche
       Einschätzung der zuständigen Bundesbehörde untergraben.
       
       Bayer hat in dem Rechtsstreit bereits rund 10 Milliarden Dollar für
       Vergleiche in einem Großteil der bis 2020 anhängigen Fälle gezahlt. Es
       gelang dem Konzern jedoch nicht, eine Einigung für zukünftige Klagen zu
       erzielen. In den seither geführten Prozessen gab es für Bayer sowohl Siege
       als auch Niederlagen, darunter ein Urteil über 2,1 Milliarden Dollar. Als
       Reaktion auf die nicht endende Klagewelle hat Bayer angekündigt, den
       Wirkstoff Glyphosat in den USA aus Produkten für Privatverbraucher zu
       entfernen.
       
       Die Aktien des Pharma- und Agrarchemiekonzerns stiegen im vorbörslichen
       Handel bei Lang & Schwarz um 10 Prozent, nachdem US-Präsident Donald Trump
       sich eingeschaltet hatte.
       
       2 Dec 2025
       
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