# taz.de -- Umstrittener Youtube-Kanal: Freispruch von Nazi-Delikt für Youtuber KuchenTV
       
       > Das Gericht konnte "nicht zweifelsfrei" feststellen, dass der Influencer
       > Tim Heldt "Sieg Heil" gesagt hat. Der lobt das Urteil als "super
       > korrekt".
       
 (IMG) Bild: Tim Heldt: Betreiber des Youtube-Kanals KuchenTV
       
       Der Betreiber des Youtube-Kanals KuchenTV, Tim Heldt, ist vom Vorwurf
       freigesprochen worden, in einem Livestream „Sieg Heil“ gesagt zu haben.
       „Nach mehrmaligem Anhören in der Verhandlung war nicht zweifelsfrei
       feststellbar, dass er die ihm zur Last gelegte Äußerung getätigt hat“,
       teilte ein Sprecher des Amtsgerichts Braunschweig nach der mündlichen
       Verhandlung am 13. November der taz mit. Das Urteil sei seit Freitag
       rechtskräftig.
       
       „Es war zu seinen Gunsten von einem Versprecher auszugehen und dass seine
       Äußerung nur so ähnlich klang wie die zur Last gelegte verfassungswidrige
       Parole“, ergänzte der Sprecher. Heldt habe die Tat bestritten. Auch die
       Staatsanwaltschaft habe auf Freispruch plädiert. Die Behörde hatte dem
       Influencer zufolge ursprünglich einen Strafbefehl über [1][16.000 Euro]
       wegen des [2][Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger
       Organisationen] in dem Livestream vom Dezember 2024 auf der Plattform
       Twitch beantragt.
       
       Heldt kommentierte den Freispruch in einem [3][Video] unter anderem mit den
       Worten: „super korrekt und vielen lieben Dank“. KuchenTV hat bei Youtube
       ungefähr 1,2 Millionen Abonnenten.
       
       Die taz hatte in einem Artikel vom 1. November darauf hingewiesen, dass
       Heldt [4][rechtspopulistische Inhalte verbreitet hat und mehrmals wegen
       "Witzen" über den Holocaust verurteilt] wurde. Nach Erscheinen des Textes
       beleidigte er den Autoren, der auch diesen Text verfasst hat, in einem
       Video unter anderem als „menschlicher Abschaum“. Erst nach dem Hinweis,
       dass es sich dabei um eine strafbare Beleidigung handelt, löschte er die
       entsprechende Stelle. Heldt spielte sie aber in einem [5][anderen ]Beitrag
       wieder ab.
       
       Der Influencer [6][warf der taz in einem Video] "Rufmord" vor. Sie habe
       verschwiegen, dass er sich in einem 2024 veröffentlichten Video von den
       Holocaust-„Witzen“ distanziert habe, die ihm Verurteilungen wegen
       Volksverhetzung eingebracht hatten. Im selben Film sagte er allerdings
       auch, "solche sehr miesen und übertriebenen Jokes" sollten seiner Meinung
       nach [7][von der Kunstfreiheit gedeckt] sein. Die taz hatte seine
       Verteidigung zitiert, dass die Verurteilungen wegen Volksverhetzung lange
       zurücklägen und er auch Videos gegen die AfD oder rechte Influencer gemacht
       habe.
       
       21 Nov 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.youtube.com/watch?v=77jFupNYyy4
 (DIR) [2] https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__86a.html
 (DIR) [3] https://www.youtube.com/watch?v=77jFupNYyy4
 (DIR) [4] /Lidl-Aldi-Amazon-Rechte-Influencer-profitieren-von-Werbung-grosser-Marken/!6116170
 (DIR) [5] https://www.youtube.com/watch?v=SFwrcXLrl7E
 (DIR) [6] https://www.youtube.com/watch?v=T63Ze4e9kDE
 (DIR) [7] https://www.youtube.com/watch?v=tdSIUR_vXGY
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jost Maurin
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Youtube
 (DIR) Rechtspopulismus
 (DIR) Medienrecht
 (DIR) Influencer
 (DIR) Social-Auswahl
 (DIR) Rechtsextremismus
 (DIR) Rechte Szene
 (DIR) Youtube
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) YouTube-Werbung großer Marken: Lidl lohnt sich – für rechte Influencer
       
       Kanäle mit rechtspopulistischen Inhalten profitieren von der Werbung großer
       Marken. Die könnten eingreifen, tun das oft aber nicht.
       
 (DIR) Werbung auf rechten Youtube-Kanälen: Haribo macht Kinder froh – und rechte Influencer ebenso
       
       Haribo, die Investitionsbank Berlin, FreeNow warben auf rechten Kanälen.
       Experten fordern Unternehmen auf, Sperrlisten für Internetwerbung
       aufzustellen.
       
 (DIR) Christliche Influencer*innen: Insta, Youtube, Gott
       
       Christliche Influencer*innen gewinnen in Deutschland die
       Aufmerksamkeit von Zigtausenden. Einige von ihnen predigen besonders
       konservativ.