# taz.de -- DFB-Team im Nations League Finale: Gutes Gefühl
       
       > Der tolle Auftritt der DFB-Elf im Nations-League-Finale lässt für das
       > Rückspiel in Spanien am Dienstag hoffen. Und Bundestrainer Wück übt
       > Diplomatie.
       
 (IMG) Bild: Sehr überzeugender Auftritt: Die DFB-Elf gegen Spanien, hier Klara Bühl gegen Irene Paredes
       
       So überzeugend hat man das deutsche Team schon lange nicht mehr erleben
       dürfen. Hatten sich die DFB-Frauen bei der EM im Sommer [1][noch mit
       Rumpelfußball ins Halbfinale gemauert] und getreten, sind im Herbst
       deutliche Fortschritte sichtbar. Im Finale der Nations League gegen [2][die
       Angstgegnerinnen aus Spanien] haben Wücks Spielerinnen wie schon im
       Halbfinale gegen Frankreich eine überragende Leistung gezeigt, wenngleich
       das 0:0 nicht danach klingt.
       
       Es kommt nämlich nicht oft vor, dass die Spanierinnen, die faktisch der FC
       Barcelona & Friends sind, derart ratlos wirken wie im Hinspiel gegen
       Deutschland. Bundestrainer Christian Wück hat hervorragend die Stärken des
       DFB-Teams in Szene gesetzt: Mit extrem hohem Pressing und disziplinierter
       Zweikampfführung zwang man die Spanierinnen immer wieder zu krassen
       Fehlern. Die Deutschen traten aber zugleich – anders als bei der EM –
       spielerisch dominant auf und kamen mit steilen Zuspielen zu haufenweise
       Großchancen. Nur bei der Umsetzung haperte es.
       
       Vor dem Rückspiel in Madrid am Dienstag beginnt die DFB-Elf also wieder bei
       null – und mit dem Nachteil, dass die Spanierinnen sich wohl nicht noch
       einmal derart überrumpeln lassen. Dennoch, eine solche Leistung gegen die
       Weltranglistenersten sorgt für Optimismus. Janina Minge glaubt: „Wenn wir
       unsere Chancen nutzen und genauso konsequent verteidigen, dann haben wir
       gute Chancen.“ Derweil schränkte Wück ein: „Wir brauchen mehr Präzision und
       Ruhe im Abschluss.“ Die Spielerinnen könnten das aber alle.
       
       Neben dem Titel geht es in Madrid auch um diplomatische Wiedergutmachung.
       Christian Wück hatte beim Hinspiel mit einem semi-verweigerten Handschlag
       gegenüber [3][Spaniens Trainerin Sonia Bermúdez] für Unmut gesorgt. „Ich
       bin freundlich auf ihn zugegangen, um mich zu verabschieden, und er hat so
       reagiert … Ich habe das auch nicht wirklich verstanden“, so Bermúdez. Wück
       argumentierte mit der „Hektik des Augenblicks“ und Emotionen, entschuldigte
       sich jedoch nicht. Dass Deutsche auf internationaler Bühne den falschen Ton
       treffen, ist ja schon eine Gewohnheit der letzten Wochen. Immerhin, Wück
       kündigte an, er werde mit Bermúdez einen Kaffee trinken gehen, wenn er die
       Zeit finde. Höflich wäre, er fände sie.
       
       30 Nov 2025
       
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