# taz.de -- Konflikt zwischen USA und Venezuela: US-Senat verzichtet bei Militäraktionen auf Mitsprache
       
       > Der republikanisch dominierte US-Senat lehnt einen Antrag ab, nach dem
       > Angriffe auf Venezuela der Zustimmung des Kongresses bedurft hätten.
       
 (IMG) Bild: US-Kongress: Der Senat entmachtet sich im Konflikt mit Venezuela selbst
       
       dpa | US-Präsident Donald Trump braucht für ein mögliches [1][militärisches
       Vorgehen gegen Venezuela] nach einer Abstimmung im Senat nicht die
       Genehmigung des Parlaments. Die Kammer lehnte am Donnerstag (Ortszeit) mit
       51 zu 49 Stimmen ein entsprechendes Gesetz ab. Der Entwurf sah vor, etwaige
       von Trump angeordnete Einsätze gegen das südamerikanische Land zu stoppen,
       wenn sie nicht vom Kongress autorisiert wären.
       
       In beiden Parlamentskammern – dem Senat und dem Repräsentantenhaus –
       verfügen die Republikaner über eine Mehrheit. Bei der Abstimmung schlossen
       sich nun zwei Republikaner den Demokraten an, die dennoch knapp unterlagen.
       
       Am Donnerstag sind erneut zwei US-B-52-Bomber vor der Küste Venezuelas
       entlang geflogen. Wie auf dem Flugverkehr-Trackingportal Flightradar24 zu
       sehen war, flogen die beiden Flugzeuge parallel zur venezolanischen Küste,
       kreisten dann nordöstlich von Caracas, ehe sie entlang der Küste
       zurückflogen, nach Norden abdrehten und weiter aufs Meer hinausflogen. Es
       ist mindestens das vierte Mal seit Mitte Oktober, dass US-Militärflugzeuge
       in der Nähe von Venezuela flogen.
       
       Die USA haben acht Kriegsschiffe und mehrere Kampfflugzeuge in die Karibik
       entsandt. Ziel des massiven US-Militäreinsatzes ist laut Präsident Donald
       Trump die Bekämpfung des Drogenschmuggels. Der US-Präsident wirft
       Venezuelas linksgerichtetem Staatschef Nicolás Maduro vor, Drogenbanden zu
       kontrollieren. Die venezolanische Führung weist dies zurück und beschuldigt
       ihrerseits die USA, die Regierung in Caracas stürzen zu wollen.
       
       ## Weiterhin keine Beweise für Drogenschmuggel vorgelegt
       
       Die US-Armee führt seit Anfang September [2][Angriffe auf Boote in der
       Karibik] aus, später wurden auch Boote im östlichen Pazifik attackiert. Die
       angegriffenen Boote sollen nach Angaben der US-Regierung Drogen
       transportiert haben.
       
       Washington hat bislang allerdings keine Beweise dafür vorgelegt, dass die
       attackierten Boote tatsächlich Drogen beförderten. Kritiker bezeichnen die
       Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen und völkerrechtswidrig –
       selbst wenn sie sich tatsächlich gegen Drogenhändler richten würden. In den
       vergangenen Wochen sollen Dutzende Menschen bei Angriffen auf angeblich mit
       Drogen beladenen Boote in der Karibik und im Pazifik gestorben sein.
       
       Die [3][Washington Post berichtete], dass es entgegen der eskalativen
       Rhetorik allerdings keine aktuellen Pläne und auch keine stabile
       Rechtsgrundlage gebe, Venezuela direkt anzugreifen. Die US-Zeitung beruft
       sich dabei auf Aussagen von US-Außenminister Marco Rubio und Pentagon-Chef
       Pete Hegseth in einer vertraulichen Besprechung mit ausgewählten
       Kongressmitgliedern.
       
       7 Nov 2025
       
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