# taz.de -- US-Shutdown: US-Senat stimmt für Kompromissvorschlag
> Der US-Senat hat einen ersten Schritt zur Beendigung des
> Regierungsstillstands gemacht. Nun muss der Vorschlag weitere Hürden im
> Kongress nehmen.
(IMG) Bild: Das Kapitol in Washington bei Nacht: US-Senat stimmt für Kompromissvorschlag beim Regierungs-Shutdown
Der längste Regierungs-Shutdown in der Geschichte der USA könnte noch in
dieser Woche ein Ende finden. Der US-Senat verabschiedete am Montagabend
einen Übergangshaushalt, der die Regierung bis Ende Januar finanzieren
soll. Sieben demokratische Senator:innen sowie der unabhängige Senator
Angus King aus Maine stimmten nach zähen Verhandlungen für die
Kompromissvereinbarung. Zusammen mit fast allen republikanischen
Senator:innen reichte dies, um die entscheidende 60-Stimmen-Marke im
Senat zu erreichen. Nun geht das Haushaltsgesetz an das Repräsentantenhaus,
wo eine Abstimmung für den Mittwoch geplant ist. Erst danach wäre der
Shutdown offiziell beendet.
Republikaner könnten aufgrund ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus den
Übergangshaushalt auch ohne demokratische Unterstützung verabschieden. Da
die Stimmenverhältnisse allerdings äußerst knapp sind, würden bereits
wenige abtrünnige Republikaner bei der Abstimmung ein Scheitern bedeuten.
Und vor allem auf demokratischer Seite hagelt es Kritik am Deal. Der Grund
dafür ist, dass im Übergangshaushalt die von Demokraten geforderte
Verlängerung von Obamacare-Zuschüssen fehlt. Das Auslaufen dieser
Krankenversicherungs-Zuschüsse zum Jahresende war der Auslöser des
Shutdowns. „Als Demokraten im Repräsentantenhaus wissen wir, dass wir auf
der richtigen Seite dieses Kampfes stehen, auf der richtigen Seite des
amerikanischen Volkes, und wir werden keinen parteiischen republikanischen
Haushaltsplan unterstützen, der die Gesundheitsversorgung des
amerikanischen Volkes weiter aushöhlt“, sagte der demokratische
Fraktionsführer Hakeem Jeffries.
## Höhere Beiträge im US-Gesundheitssystem drohen
Als Teil der Kompromisslösung versprachen Republikaner, dass es spätestens
im Dezember im Senat zu einer Abstimmung über die Zukunft der Zuschüsse
kommen soll. Ein ähnliches Versprechen fehlt allerdings im
Repräsentantenhaus. „Ich möchte mich weder festlegen, noch möchte ich es
ablehnen“, sagte der republikanische Vorsitzende Mike Johnson gegenüber
CNN.
Ohne eine Lösung des Problems werden mehr als 20 Millionen Amerikaner ab
dem kommenden Jahr deutlich höhere Krankenversicherungsbeiträge zahlen
müssen. Laut [1][einer Untersuchung der gesundheitspolitischen Stiftung
KFF] werden Beitragszahler im kommenden Jahr im Durchschnitt einen
Preisanstieg von 26 Prozent hinnehmen müssen. Für Einkommensschwache könnte
es sogar um bis zu 114 Prozent teurer werden. Auch wenn im neuen Deal
wichtige Details zur Zukunft des US-Gesundheitssystems fehlen, gelang es
Demokraten durchaus Zugeständnisse von Republikanern einzufordern. Der neue
Übergangshaushalt sieht vor, dass das als Foodstamps bekannte
Lebensmittel-Förderprogramm SNAP bis Ende September vollständig finanziert
wird. Die Trump-Regierung hatte das SNAP-Programm zu Monatsbeginn
gestrichen. Erst nach einem Gerichtsentscheid entschloss sich die
Regierung, die Fördermittel zumindest teilweise zur Verfügung zu stellen.
Mehr als 42 Millionen US-Amerikaner:innen beziehen Foodstamps.
Trump selbst hat sich noch nicht zum Deal geäußert. Das Weiße Haus legte
laut US-Medien dem Senat allerdings auch keine Steine in den Weg. Ob der
schlechte Wahlausgang der Republikaner in der vergangenen Woche oder die
negativen Umfragewerte dabei eine Rolle spielten, ist unbekannt. Der
Shutdown und dessen Auswirkungen haben sich in den letzten Tagen weiter
ausgeweitet. [2][Mehr als 7.000 Flüge fielen in den USA seit Freitag] wegen
Fluglotsen-Mangels aus. Wie lange die Folgen des Shutdowns auch nach der
Verabschiedung eines Übergangshaushalts nachwirken werden, ist derzeit
nicht absehbar. Es gibt keine Vergleichsgröße.
10 Nov 2025
## LINKS
(DIR) [1] https://www.kff.org/quick-take/aca-insurers-are-raising-premiums-by-an-estimated-26-but-most-enrollees-could-see-sharper-increases-in-what-they-pay/
(DIR) [2] /US-Haushaltsstreit/!6128178
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(DIR) Hansjürgen Mai
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