# taz.de -- Militärparade in China: Show der Stärke
       
       > Der chinesische Staatschef Xi Jinping demonstriert mit einer Parade der
       > Superlative Stärke – nach innen und außen. Mit dabei: Putin und Kim Jong
       > Un.
       
 (IMG) Bild: Globaler Führungsanspruch: Xi Jinping inspiziert die Truppen während der Zeremonie zum 80. Jahrestag des Weltkriegsendes in Asien
       
       Mit einer politisch-militärischen Show der Superlative hat Chinas Regime
       mit Xi Jinping an der Spitze [1][zum 80. Jahrestag des Weltkriegsendes in
       Asien] seinen globalen Führungsanspruch und seine Herausforderung der
       bisher westlich dominierten Weltordnung demonstriert. Diese Militärparade
       enthielt ganz typische wie besondere Elemente. Typisch war, dass sie als
       Symbol der Stärke inszeniert wurde – nach innen und außen.
       
       Gegner sollen eingeschüchtert werden. Seht her, wir sind nicht nur bereit,
       es mit euch aufzunehmen, sondern so mächtig, dass ihr euch besser nicht
       erst mit uns anlegt – lautet die Botschaft mit modernsten Waffen. Typisch
       auch, dass trotz martialischer Waffenschau die eigene Friedensbereitschaft
       stets proklamiert wird, diesmal garniert mit tausenden Tauben, die in den
       Himmel aufstiegen. Kriegstreiber und Agressoren – das sind stets andere.
       
       Militärparaden sind besonders beliebt bei Diktatoren. Dabei ist der 80.
       Jahrestag der japanischen Kapitulation 1945 als Anlass zwar
       rückwärtsgewandt, aber willkommen zum Umdeuten der Geschichte und zur
       Glorifizierung der KP im Kampf gegen Japan. Den führte damals in China vor
       allem die nationalistische Kuomintang, die später nach Taiwan floh.
       
       Xis eigentliche Botschaft zeigt aber nach vorn: Das einst von den
       Kolonialmächten und dann von Japan gedemütigte China ist nicht nur längst
       wieder aufgestanden, wie es Mao Tsetung 1949 bei der Ausrufung der
       Volksrepublik ausdrückte. Sondern China wird wieder zum Reich der Mitte
       unter Führung der Kommunistischen Partei unter Xi.
       
       Diese Parade inszenierte gleichermaßen eine neue nationalistische Größe und
       Pekings globalen Führungsanspruch. Die Volksrepublik stellte Xi dabei als
       Stabilitätsanker und verlässlichen Partner dar – im Unterschied zu den
       chaotischen und andere Länder herumschubsenden USA unter Trump.
       
       Besonders war die Dramaturgie als politischer Höhepunkt der vergangenen
       Tage. Da hielt Xi Hof, als er die Partner der [2][Shanghai Organisation für
       Zusammenarbeit] zum Gipfel empfing und zeigte, dass Chinas neue Weltordnung
       weit fortgeschritten ist. Zwar stehen seine Juniorpartner – [3][Russlands
       Präsident Wladimir Putin] und Nordkoreas Kim Jong Un – nicht für Frieden
       und zählen zu den sanktioniertesten Machthabern der Welt.
       
       Dieser Widerspruch dürfte für Xi so wenig ins Gewicht fallen wie der Fakt,
       dass nicht alle Mitglieder seiner Militärkommission anwesend waren. Als
       Show der Stärke dürfte die Parade trotzdem funktioniert haben. Die Welt
       verändert sich und Xi ist ein starker, selbstbewusster Player. Auch wenn
       China die USA noch nicht ersetzen kann.
       
       3 Sep 2025
       
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