# taz.de -- Trainerin der Schweizer „Nati“: Pia Sundhage macht es mit Gelassenheit
       
       > Die erfahrene Schwedin hat die Schweiz ins Viertelfinale gecoacht. Nach
       > einer schwierigen Anlaufphase gilt sie nun wieder als Erfolgstrainerin.
       
 (IMG) Bild: Die mit den Bäumen spricht: Pia Sundhage
       
       Erfolgstrainerin wird Pia Sundhage wieder vermehrt in den letzten Tagen
       genannt. Zuletzt war sie einfach nur die Trainerin. Aber nach [1][dem
       erstmaligen Viertelfinaleinzug bei einer Europameisterschaft] ist die Welt
       wieder in Ordnung in der Schweiz. Und verlieren kann Sundhage jetzt schon
       gar nicht mehr. Der Viertelfinaleinzug bei dieser EM ist der größte Erfolg
       im Schweizer Frauenfußball. Gegen Weltmeister Spanien am Freitag sind die
       Erwartungen des Gastgebers ohnehin nur im mikroskopischen Bereich zu
       finden.
       
       Wer hätte das noch vor wenigen Wochen gedacht? Große Zweifel waren an der
       65-jährigen Schwedin vor dem Heimturnier aufgekommen, weil selbst gegen
       einfachere Gegnerinnen kein Sieg gelingen wollte. Bis kurz vor der EM hatte
       die Schweiz in diesem Jahr nicht ein Spiel gewonnen, ehe dann die
       Aufbaugegnerinnen aus Tschechien sich gefällig erwiesen. Diskutiert wurde
       darüber, warum Sundhage den jungen Talenten nicht mehr Einsatzzeit gab.
       
       Im Fall der 18-jährigen Iman Beney, die regelmäßig auflief, wunderten sich
       viele wiederum, weshalb Sundhage die Offensivspielerin zu Defensivspielerin
       umgeschult hatte. Verspielte da nicht eine auch noch das wenige Guthaben,
       das der Außenseiter im Frauenfußball vorweisen konnte. Und war sie nicht
       schon an der Aufgabe gescheitert, das brasilianische Nationalteam wieder an
       die Weltspitze zu führen.
       
       Sundhage lässt sich von all solchem Getöse nicht aus der Ruhe bringen. Sie
       liebt das Gitarrenspiel, ausgeschaltete Handys und wie [2][sie dem
       Schweizer TV-Sender blue Sport verriet]: „Einfach mal an der Aare spazieren
       gehen und mit den Bäumen reden. Das ist gut für mich, das ist gut für meine
       Seele.“
       
       ## Den Moment genießen
       
       Man kann sich vorstellen, dass Sundhage zum Optimierungswahn, der im
       Leistungssport besonders verbreitet ist, ein entspanntes Verhältnis hat.
       Einfach mal nichts leisten zu müssen, sondern einfach nur den Moment
       genießen, das findet sie auch sehr erstrebenswert.
       
       Tiefenentspannt blickt Pia Sundhage auch auf das Duell gegen Spanien. „Wir
       haben natürlich eine Chance, weil es Fußball ist“, sagt sie. „Lasst uns
       abwarten. Es wird ein großartiges Spiel, ein fantastisches Event.“ Wenn man
       hinten wie ein Fels zusammen stünde und vorne die Chancen nützen würde,
       dann werde man gewinnen. Wer wollte ihr da widersprechen?
       
       Marion Daubet, Direktorin des Schweizer Fußballverbandes, behauptet, sie
       habe nie Zweifel an Sundhage gehabt. Manchmal müsse man als Trainerin je
       nach Nation eine andere Ansprache halten. Es scheint, als ob Pia Sundhage
       [3][die richtige Schweizer Tonlage] gefunden hat.
       
       18 Jul 2025
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Johannes Kopp
       
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