# taz.de -- Bundesregierung lehnt Übernahme ab: Merz für eigenständige Commerzbank
       
       > Kanzler Merz spricht sich erneut gegen den Plan der italienischen
       > Unicredit aus, das Geldhaus zu übernehmen. Das unfreundliche Vorgehen sei
       > unakzeptabel.
       
 (IMG) Bild: Wollen nicht zur Unicredit: Commerzbank-Mitarbeiter Mitte Mai bei der Hauptversammlung
       
       Frankfurt/Berlin rtr | Die Bundesregierung hat sich erneut klar [1][gegen
       das Vorhaben der italienischen Unicredit] ausgesprochen, die Frankfurter
       Commerzbank zu übernehmen. In einem am Dienstag veröffentlichten Brief von
       Bundeskanzler Friedrich Merz an die Commerzbank hieß es, ein unabgestimmtes
       und unfreundliches Vorgehen wie das der Unicredit sei nicht akzeptabel.
       Dies gelte vor allem bei systemrelevanten Geldhäusern wie der Commerzbank,
       die für die Finanzierung des Mittelstands von großer Bedeutung sei.
       Bundesfinanzminister Lars Klingbeil sprach in Berlin von einem wichtigen
       politischen Signal und einem [2][klaren Zeichen an die
       Commerzbank-Beschäftigten]. Zu laufenden Gesprächen wollte sich der
       SPD-Chef nicht äußern.
       
       Merz betonte in dem zweiseitigen Schreiben, dass die Bundesregierung auf
       eine starke und eigenständige Commerzbank setze. Das auf den 26. Mai
       datierte [3][Schreiben veröffentlichte der Betriebsratsvorsitzende Sascha
       Uebel am Dienstag auf seinem LinkedIn-Profil]. Merz attestierte der Bank
       darin, ambitionierte Ziele zu haben.
       
       „Das erfreuliche Ergebnis der Commerzbank AG für das erste Quartal 2025
       spricht für eine erfolgreiche Entwicklung der Bank.“ Für den Jahresbeginn
       wurde ein überraschend hoher Nettogewinn von 834 Millionen Euro
       ausgewiesen, ein Anstieg um 11,7 Prozent. Der Betriebsrat der Commerzbank
       bedankte sich bei Merz und Klingbeil für ihre Unterstützung. „Die
       Positionierung der Bundesregierung stärkt uns den Rücken in unserer
       Entschlossenheit, eine feindliche Übernahme durch die Unicredit Group zu
       verhindern.“
       
       Die Mailänder Unicredit hatte sich im vergangenen Jahr mit 28 Prozent bei
       der Commerzbank eingekauft. Die Italiener wollen Deutschlands zweitgrößte
       börsennotierte Bank mit der eigenen Münchner Tochter HypoVereinsbank (HVB)
       zusammenbringen, stoßen dabei aber auf Widerstand. Die aktuelle Beteiligung
       liegt noch unter der Schwelle, ab der ein Übernahmeangebot an alle anderen
       Aktionäre gemacht werden muss.
       
       Der Bund hatte die Commerzbank in der globalen Finanzkrise von 2008 und
       2009 gerettet. Aktuell ist er noch mit zwölf Prozent beteiligt.
       
       10 Jun 2025
       
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