# taz.de -- Trump in Nahost: Armselige Vorstellung
       
       > Bei seiner ersten Auslandsreise genoss der US-Präsident nicht nur den
       > Pomp und Kitsch der arabischen Königshäuser, sondern auch ihren
       > Herrschaftsstil.
       
 (IMG) Bild: I want you: US-Präsident Donald Trump verabschiedet sich vor dem Abflug vom King Khalid Airport in Riad, am 14.5.2025
       
       Pomp und Business waren die Grundthemen der ersten offiziellen
       [1][Auslandsreise des US-Präsidenten Donald Trump] in seiner zweiten
       Amtszeit, die ihn dieser Tage nach Saudi-Arabien, Katar und in die
       Vereinigten Arabischen Emirate führte. Milliardendeals für den
       US-Flugzeugbauer Boeing, diverse andere angekündigte Investitionen aus den
       Golfstaaten in den USA und ein paar Waffenverkäufe stehen auf der
       Habenseite des Businessteils.
       
       Politisch gibt es die [2][Aufhebung der Syrien-Sanktionen] und die
       Aufwertung des neuen Machthabers al-Scharaa zu vermelden – sonst nichts.
       Außer, dass den USA nunmehr nicht nur de facto, sondern auch offiziell die
       Lage der Menschenrechte in den betreffenden Ländern vollkommen schnurzpiepe
       ist. Die USA würden aufhören, anderen zu sagen, wie sie leben sollen, sagte
       Trump.
       
       Es ist offenkundig, wie sehr Trump es schätzt, mit Herrschern zu sprechen,
       deren Macht durch keine Parlamente, keine kritische Medienöffentlichkeit
       und keine aufmüpfige Zivilgesellschaft eingeschränkt ist. Das möchte er
       auch gern. Den Pomp und Kitsch der Königshäuser hat er schon in seinen
       Trump-Towern stets zu kopieren versucht, auf dieser Reise durfte er ihn
       ausführlich genießen. Und die Gastgeber waren klug genug, genau zu wissen,
       wie man Trump selig macht.
       
       Dass in allen drei Ländern auch sein Familienunternehmen teils recht
       massive geschäftliche Interessen verfolgt, ist hinter der Diskussion über
       das [3][Angebot von Katar], Trump eine luxuriös ausgebaute Boeing 747-8 als
       vorübergehende Präsidentenmaschine zu schenken, fast untergegangen.
       
       Auch das ist eine Besonderheit dieser Präsidentschaft: Die Korruption ist
       so offensichtlich, dass sie keinen Aufschrei mehr auslöst. Es ist eine
       Kettenreaktion der Käuflichkeit: Die Multimilliardäre, die Millionen für
       Trumps Amtseinführung spendeten, durften alle mit nach Saudi-Arabien und
       dort ihre eigenen Deals machen. Es ist ein Schauspiel, in dem sehr viel
       Geld bewegt wird – und es ist furchtbar armselig. American Greatness
       jedenfalls war eigentlich immer ganz anders gemeint.
       
       15 May 2025
       
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