# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Chinesische Soldaten in russischer Armee
       
       > Die Ukraine hat zwei chinesische Staatsbürger gefangen genommen. In
       > Brüssel wird über den Wiederaufbau der Ukraine beraten.
       
 (IMG) Bild: Rettungskräfte an einem Einschlagsort in Charkiw am 9. April 2025
       
       Selenskyj berichtet von Chinesen in russischen Streitkräften
       
       Die [1][Ukraine] hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zwei in
       der russischen Armee kämpfende chinesische Staatsbürger gefangen genommen.
       „Es gibt die Dokumente der Gefangenen, Bankkarten, persönliche Daten“,
       schrieb der Staatschef bei Telegram und veröffentlichte ein Video mit
       Bildern eines der Gefangenen. Die Gefangennahme soll im ostukrainischen
       Gebiet Donezk erfolgt sein. „Wir haben Informationen darüber, dass es
       weitaus mehr solcher Bürger Chinas in den Einheiten der Besatzer gibt“,
       betonte Selenskyj.
       
       Der Präsident wies den ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha an,
       unverzüglich von Peking eine Reaktion einzufordern. Für ihn sei das ein
       klares Signal, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg nicht
       beenden und stattdessen weiterkämpfen wolle. „Das erfordert unbedingt eine
       Reaktion. Eine Reaktion der USA, Europas und aller in der Welt, die wollen,
       dass Frieden herrscht“, unterstrich Selenskyj. Die chinesischen
       Kriegsgefangenen befinden sich demnach beim ukrainischen Geheimdienst SBU.
       
       Das ukrainische Außenministerium bestellte nach Sybihas Angaben den
       Geschäftsträger der Botschaft Chinas in Kyjiw ein.
       
       Das US-Außenministerium hat die Gefangennahme der zwei chinesischen
       Soldaten als „verstörend“ bezeichnet. „China ist ein wichtiger
       Steigbügelhalter Russlands im Krieg in der Ukraine“, sagte die Sprecherin
       des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, am Dienstag vor Journalisten.
       
       Das Land liefere fast 80 Prozent der Dual-Use-Güter, die Russland für das
       Aufrechterhalten des Krieges brauche, erklärte Bruce. Als Dual-Use-Güter
       werden Erzeugnisse bezeichnet, die sowohl für zivile als auch für
       militärische Zwecke benutzt werden. US-Außenamtssprecherin Bruce sagte
       weiter, die Zusammenarbeit zwischen den „beiden Atommächten“ Russland und
       China werde weiter zu „globaler Instabilität beitragen und die USA und
       andere Länder weniger sicher, weniger geschützt und weniger wohlhabend
       machen“. (afp/dpa)
       
       EU und Ukraine beraten über Wiederaufbau
       
       In Brüssel kommt am Mittwoch der Assoziationsrat der EU und der Ukraine
       zusammen. Den Vorsitz der insgesamt zehnten Tagung des Gremiums hat der
       ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal, die EU-Delegation wird von
       der Außenbeauftragten Kaja Kallas geleitet. Im Anschluss an das Treffen ist
       eine Pressekonferenz geplant.
       
       Schwerpunkte der Beratungen sollen der Wiederaufbau und die Reformen in der
       Ukraine sowie die finanzielle Unterstützung durch die EU sein. Die
       Gespräche finden einen Tag vor einem Treffen der sogenannten Koalition der
       Willigen zur Unterstützung der Ukraine in Brüssel statt. Am Freitag kommt
       am selben Ort die Ukraine-Kontaktgruppe im Ramsteinformat zusammen. (afp)
       
       Luftverkehr im Süden Russlands unterbrochen
       
       Im Süden Russlands ist der Luftverkehr wegen ukrainischer Drohnenangriffe
       unterbrochen worden. Das teilen russische Behörden mit. Das
       Verteidigungsministerium in Moskau erklärt im Kurznachrichtendienst
       Telegram, es seien 158 Drohnen abgefangen worden, darunter 29 über der
       südlichen Region Rostow. In der dort gelegenen Stadt Aksai seien die
       Bewohner von 48 Wohnungen in Sicherheit gebracht worden. Grund sei eine
       nicht detonierte Drohne, teilt der Gouverneur der Region mit. Von
       ukrainischer Seite liegt zunächst keine Stellungnahme vor. (rtr)
       
       Neun Verletzte bei russischen Drohnenangriffen
       
       Russland hat die beiden ukrainischen Städte Dnipro und Charkiw örtlichen
       Vertretern zufolge [2][mit Drohnen angegriffen]. Bei dem Angriff auf Dnipro
       seien sechs Menschen verletzt worden, der Zustand einer Frau sei ernst,
       teilt Serhij Lysak, Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk, auf Telegram mit.
       Es seien Häuser und Autos beschädigt worden und Feuer ausgebrochen. In
       Charkiw seien mehrere Explosionen zu hören gewesen, teilt Bürgermeister
       Ihor Terechow mit. [3][Es seien drei Menschen verletzt worden.] Die
       zweitgrößte Stadt der Ukraine wurde in der vergangenen Woche fast täglich
       angegriffen. (rtr)
       
       9 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Schwerpunkt-Krieg-in-der-Ukraine/!t5008150
 (DIR) [2] /Angriff-auf-Krywyj-Rih/!6077470
 (DIR) [3] /ZivilistInnen-in-der-Ukraine/!6076461
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) China
 (DIR) Russland
 (DIR) Wolodymyr Selenskij
 (DIR) Europäische Union
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Donald Trump
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Russisch gehaltene Immobilien in Tirol: Den Oligarchen gefällt es in Kitzbühel
       
       Mit Tricks schaffen es reiche Russen und Putin-Freunde, ihre Villen in
       Österreich trotz EU-Sanktionen zu behalten. Eine Rolle dabei spielt Zypern.
       
 (DIR) Angriff auf Krywyj Rih: Wenn Kinder zum Militärobjekt werden
       
       Am Freitag wurden acht Kinder bei einem russischen Luftangriff getötet. Die
       Ermordung künftiger Generationen ist Teil der russischen Kriegsstrategie.
       
 (DIR) Viele Tote auf Spielplatz in der Ukraine: Kinder sind für Russland „militärische Ziele“
       
       Die Ukraine trauert um die Opfer eines russischen Raketenangriffs in der
       Stadt Krywyj Rih. Getroffen wurde ein Kinderspielplatz in einem
       Wohnviertel.