# taz.de -- Südafrikas Eingreiftruppe in DR Kongo: Kriegsverletzte Soldaten werden über Ruanda evakuiert
       
       > Die Eingreiftruppe des Südlichen Afrika in Goma sitzt fest, seit die
       > M23-Rebellen die Stadt eroberten. Nun darf sie zumindest Verwundete
       > ausfliegen.
       
 (IMG) Bild: Soldaten und Polizisten der Republik Kongo werden von M23-Rebellen in Goma am 23. Februar transportiert
       
       Kampala taz | Knapp 200 kranke und verletzte südafrikanische
       Soldat*innen sind am Montag aus der von Kongos M23-Rebellen eroberten
       Stadt Goma über das Nachbarland Ruanda evakuiert worden. Dies bestätigte
       Ruandas Regierungssprecherin [1][Yolande Makolo] gegenüber der taz. „Die
       Evakuierung wird organisiert von der Monusco“ (UN-Mission im Kongo), sagte
       Makolo, „und vollständig von Ruandas Regierung unterstützt.“
       
       „Ein Flugzeug steht bereits in Nairobi bereit“, bestätigte Pikkie Greeff
       von der [2][Südafrikanischen Soldatengewerkschaft (SANDU)] gegenüber
       südafrikanischen Medien. Die Maschine in Kenias Hauptstadt warte darauf,
       dass die ersten 194 aus Goma evakuierten Soldat*innen Ruanda erreichen,
       wo sie am internationalen Flughafen in der Hauptstadt Kigali das Flugzeug
       nach Südafrika besteigen sollen. Da Südafrikas Armee (SANDF) laut Greeff
       keine eigenen Transportflugzeuge zur Verfügung habe, seien für diese
       Rettungsaktion nun Maschinen von privaten Fluggesellschaften gechartert
       worden.
       
       Die Südafrikaner waren bei den schweren Kämpfen verletzt worden, die am 31.
       Januar in der [3][Einnahme Gomas] durch die von Ruanda unterstützte
       kongolesische Rebellenarmee M23 (Bewegung des 23. März) gipfelten. Sie
       sollten eigentlich bereits vergangenen Freitag nach Hause geflogen werden.
       Doch es kam zu Unstimmigkeiten bei den Verhandlungen mit Ruandas Regierung.
       Laut verschiedenen Quellen beharrt Südafrikas Regierung darauf, dass die
       Truppen ihre Waffen und Militärausrüstung mit nach Hause nehmen dürfen.
       Dies lehnte Ruanda kategorisch ab.
       
       Drei der 194 seien „sehr ernsthaft verletzt“ und benötigen dringend
       medizinische Versorgung, sonst bestehe das Risiko, „Gliedmaßen zu verlieren
       oder gar zu sterben“, so Greeff. Zwei Frauen im Kontingent seien zudem
       schwanger. Und andere müssten aus verschiedenen anderen Gründen jetzt
       dringend nach Hause, zum Beispiel wegen des Todes von Verwandten oder
       psychologischen Problemen.
       
       ## Eingreiftruppe aus Südafrika, Tansania und Malawi
       
       Insgesamt waren in Goma 2.600 Soldaten der SADC (Südafrikanische
       Entwicklungsgemeinschaft) stationiert gewesen, als die Stadt noch unter
       Regierungskontrolle stand. [4][Die Eingreiftruppe SAMIRDC] mit Soldaten aus
       Südafrika, Tansania und Malawi sollte Kongos maroder Armee helfen, die
       Millionenstadt gegen die M23 zu verteidigen, die das Umland kontrollierte.
       
       Ein Teil der Truppe war am internationalen Flughafen in Goma stationiert,
       ein anderer Teil im großen Armeelager Mubambiro rund 20 Kilometer westlich
       von Goma direkt am Ufer des Kivu-Sees.
       
       Als die M23 zum Angriff schritt und heftige Gefechte ausbrachen, ging der
       Truppe die Munition aus, wie Südafrikas Verteidigungsministerium später
       bestätigte. Sie hatten nicht einmal genügend Sandsäcke, um sich vor Kugeln
       zu schützen. Deswegen arrangierten die SADC-Truppen mit den Rebellen
       [5][einen Waffenstillstand].
       
       Insgesamt 16 SADC-Soldaten starben bei den Kämpfen. Zwei davon waren
       Tansanier. Die 14 getöteten Soldaten aus Südafrika wurden bereits vor zwei
       Wochen via Uganda nach Hause geflogen.
       
       Nun fliegen auch die Verletzten aus. Aber der Rest der SADC-Truppe haust
       nun am Flughafen von Goma wie Kriegsgefangene, belagert von den Rebellen.
       Nur wenige Tage nach der Eroberung der Stadt gingen ihr die Lebensmittel
       und das Trinkwasser aus.
       
       Von Seiten der M23 ist zu hören, dass sie es den Südafrikanern erlauben,
       einmal die Woche Lebensmittel und Getränke von einem der großen Supermärkte
       in Goma liefern zu lassen. Dass die SADC-Truppen irgendwann ihr
       Waffenarsenal – von der Pistole bis hin zum Raketenwerfer – mit nach Hause
       nehmen dürfen, schließt die M23 gegenüber der taz aus.
       
       24 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://x.com/YolandeMakolo
 (DIR) [2] https://www.sandu.co.za/
 (DIR) [3] /Demokratische-Republik-Kongo/!6064841
 (DIR) [4] https://www.sadc.int/fr/node/5230
 (DIR) [5] /Waffenstillstand-in-DR-Kongo/!6065049
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schlindwein
       
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