# taz.de -- Strafverfahren gegen Donald Trump: Smith geht, bevor Trump kommt
       
       > Jack Smith, der US-Sonderermittler im Trump-Prozess, tritt zurück.
       > Umstritten ist die Veröffentlichung des Abschlussberichtes in der
       > Dokumentenaffäre.
       
 (IMG) Bild: Zieht sich zurück: Sonderermittler Jack Smith, den Trump einmal „geistesgestört“ nannte
       
       Washington afp | Der von der US-Regierung eingesetzte Sonderermittler Jack
       Smith hat wenige Tage vor dem Amtsantritt des gewählten Präsidenten Donald
       Trump das Justizministerium in Washington verlassen. Smith sei nach der am
       Dienstag erfolgten Vorlage seines vertraulichen Abschlussberichts am
       Freitag aus dem Ministerium ausgeschieden, hieß es in einem am Samstag an
       US-Bezirksrichterin Aileen Cannon versandten Dokument.
       
       Smiths Weggang wurde in dem Schreiben nur beiläufig erwähnt. In ihm fordert
       das US-Justizministerium Richterin Cannon auf, die Veröffentlichung des
       Berichts zu Trumps mutmaßlichem Versuch der Wahlmanipulation nicht weiter
       zu blockieren. Cannon hatte eine zeitweilige Sperre des Berichts angeordnet
       und erwägt, diese weiter zu verlängern.
       
       Das Ministerium hatte am Mittwoch mitgeteilt, den Bericht zur mutmaßlichen
       Wahlmanipulation an die Öffentlichkeit geben zu wollen. Angestellte des
       Ministeriums hatten argumentiert, die von Trump ernannte Richterin Cannon
       sei nicht befugt, eine Veröffentlichung zu verhindern.
       
       Trumps Anwälte hatten am Dienstag in einem Schreiben an den scheidenden
       Justizminister Merrick Garland versucht, die Veröffentlichung des
       Smith-Berichts komplett zu unterbinden.
       
       ## Nach Trumps Wahlsieg die Verfahren eingestellt
       
       Die Veröffentlichung des Berichts könnte weitere für Trump unangenehme
       Informationen ans Licht bringen und die Debatte um die Straffreiheit des
       Republikaners erneut befeuern. In dem Verfahren um Wahlmanipulation ging es
       unter anderem um [1][Trumps Rolle bei der Erstürmung des Kapitols] in
       Washington durch seine fanatischen Anhänger am 6. Januar 2021.
       
       Smith hatte in zwei Strafverfahren gegen Trump ermittelt: wegen des
       Verdachts der Wahlmanipulation und Verschwörung zum Betrug an den
       Vereinigten Staaten – und wegen der [2][Lagerung geheimer Regierungsakten
       in seinem Privatanwesen in Florida].
       
       Der Bericht zum Verfahren gegen Trump wegen der Regierungsakten-Affäre soll
       auch nach dem Willen des Justizministeriums unter Verschluss behalten
       werden. In diesem Verfahren müssen sich derzeit noch zwei Mitarbeiter
       Trumps verantworten. Dies soll dem Ministerium zufolge nicht durch eine
       Veröffentlichung beeinträchtigt werden.
       
       Smith hatte 2023 erreicht, dass der Republikaner in den beiden
       Strafverfahren der Bundesjustiz angeklagt wurde. Nach dessen Wahlsieg am 5.
       November sah er sich jedoch gezwungen, [3][beide Verfahren einzustellen].
       Er begründete dies damit, dass es seit den Erfahrungen mit der
       Watergate-Affäre in den 70er Jahren gängige Praxis der US-Justiz sei,
       amtierende Präsidenten nicht strafrechtlich zu verfolgen.
       
       12 Jan 2025
       
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