# taz.de -- Fonds für Anpassung an Extremwetter: New York bittet Klimasünder zur Kasse
       
       > Der US-Bundesstaat New York will Klimaanpassung an Hitzewellen, Stürme
       > oder Fluten mit Abgaben von der Öl- und Gasindustrie bezahlen.
       
 (IMG) Bild: Mit einem Fonds will New York Klimaanpassung finanzieren, etwa zur Abmilderung von Flutkatastrophen und Hitzewellen
       
       WASHINGTON D.C. taz | Der US-Bundesstaat New York will mithilfe eines neuen
       Gesetzes Klimasünder für die durch den Klimawandel entstandenen Kosten zur
       Kasse bitten. Die demokratische Gouverneurin des Bundesstaates Kathy Hochul
       unterzeichnete einen entsprechenden Gesetzesentwurf in der vergangenen
       Woche. Ziel des Gesetzes ist es, die größten Klimasünder, vor allem
       Unternehmen aus der Öl- und Gasindustrie, für die von ihnen verursachten
       Umweltschäden finanziell zur Rechenschaft zu ziehen.
       
       „[1][Bei fast jedem Rekordregen, jeder Hitzewelle und jedem Küstensturm
       werden die Einwohner New Yorks zunehmend mit Milliarden von Dollar
       belastet], um die entstandenen Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschäden
       zu bereinigen. Die Einführung eines Climate Superfunds ist das jüngste
       Beispiel dafür, dass meine Regierung Maßnahmen ergreift, um die
       Umweltverschmutzer für die Schäden an unserer Umwelt verantwortlich zu
       machen“, erklärte Hochul in einer Pressemitteilung.
       
       New York ist nach Vermont der zweite US-Bundesstaat, der mit einem Gesetz
       versucht, die Kosten des Klimawandels von Steuerzahlern auf die Verursacher
       umzuwälzen. Insgesamt rechnet New York damit, das so über die nächsten 25
       Jahre rund 75 Milliarden US-Dollar zusammenkommen werden. Diese Gelder
       sollen in einen Topf gehen und dann dafür genutzt werden, um den
       Bundesstaat widerstandsfähiger gegen extreme Wetterereignisse zu machen.
       Vor allem Projekte, die die Auswirkungen von Flutkatastrophen und
       Hitzewellen abmindern, sollen damit finanziert werden.
       
       ## Fossile Unternehmen prüfen rechtliche Schritte
       
       „Die Kosten durch den Klimawandel verursachten Extremwetterereignisse und
       die Vorbereitung darauf werden New York bis 2050 mehr als eine halbe
       Billion Dollar kosten. Das sind über 65.000 Dollar pro Haushalt, und das
       zusätzlich zu den Störungen, Verletzungen und Todesfällen, die die
       Klimakrise in jedem Winkel unseres Staates verursacht“, erklärte die
       Landessenatorin Liz Krueger in einer Stellungnahme.
       
       Widerstand gegen das Gesetz gibt es wie erwartet vor allem von Unternehmen
       aus der fossilen Branche. Der Industrieverband American Petroleum Institute
       (API) bezeichnete das Gesetz gegenüber Bloomberg als eine „Strafgebühr für
       amerikanische Energie“. Fossile Unternehmen, die im Zeitraum von 2000 bis
       2018 mehr als 1 Milliarde Tonnen an Treibhausgasen verursacht haben, sollen
       laut Gesetz zur Rechenschaft gezogen werden.
       
       Das New Yorker Gesetz, wie auch ein ähnliches Gesetz in Vermont, basiert
       auf einem Bundesgesetz aus dem Jahr 1980, das Umweltsünder für die
       Bereinigung von Umweltschäden finanziell verantwortlich macht.
       [2][Unternehmen der fossilen Branche] haben bereits angekündigt, mögliche
       rechtliche Schritte zu prüfen.
       
       30 Dec 2024
       
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