# taz.de -- US-Senat billigt Übergangshaushalt: Shutdown in den Vereinigten Staaten abgewendet
       
       > Der Senat stimmt mehrheitlich für einen Übergangshaushalt. Zuletzt hatte
       > eine Haushaltssperre mit unbezahltem Zwangsurlaub für Staatsbedienstete
       > gedroht.
       
 (IMG) Bild: Dank Einigung in letzter Minute gehen in Washington doch nicht die Lichter aus
       
       Washington afp | Der Shutdown in den USA ist abgewendet: Nach wochenlangen
       Verhandlungen verabschiedete der US-Senat am Samstag kurz nach Mitternacht
       (Ortszeit) mehrheitlich und auch mit Stimmen von Republikanern den
       Gesetzestext, der die nötigen Finanzmittel bis März sicherstellt. Wäre
       [1][der Übergangshaushalt gescheitert], wäre es zu einem sogenannten
       Shutdown gekommen, einer Haushaltssperre mit unbezahltem Zwangsurlaub für
       hunderttausende Staatsbedienstete und Einschränkungen für das öffentliche
       Leben.
       
       Der Mehrheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, erklärte zur
       Einigung: „Es sind gut Nachrichten, dass der überparteiliche Ansatz sich am
       Ende durchgesetzt hat. (…) Das ist ein gutes Ergebnis für Amerika und für
       die Amerikaner.“ Bei der Abstimmung hatten die Senatoren ein Eilverfahren
       gewählt.
       
       Eigentlich hatten sich beide Parteien in dieser Woche bereits auf einen
       Entwurf verständigt, der die Finanzierung bis Mitte März gesichert hätte.
       [2][Trump und der von ihm als Regierungsberater beauftragte Milliardär Elon
       Musk] hatten diesen jedoch als zu „kostspielig“ verworfen. Der künftige
       Präsident knüpfte dann an eine Haushaltseinigung überraschend die
       Bedingung, dass damit die in den USA geltende Schuldenobergrenze für
       mindestens zwei weitere Jahre ausgesetzt werden solle.
       
       Die Schuldenobergrenze ist die gesetzliche Begrenzung der Höhe der
       Kreditaufnahme durch die US-Regierung zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen.
       Sie war zuletzt im Juni 2023 ausgesetzt worden, doch endet diese Frist am
       1. Januar 2025. Trump würde diese Begrenzung in seinen ersten beiden
       Amtsjahren gerne weiterhin ausgesetzt oder aber am besten gänzlich
       abgeschafft sehen.
       
       Am Freitagnachmittag war der nun verabschiedete neue Entwurf zur Abstimmung
       vorgelegt worden, der diese Forderung Trumps allerdings nicht
       berücksichtigte. Zuvor war ein Entwurf unter Berücksichtigung dieser
       Forderung von einer großen Mehrheit der Abgeordneten abgelehnt worden, was
       für Trump eine Schlappe bedeutete.
       
       Der Übergangshaushalt sieht eine Katastrophenhilfe für die von den beiden
       verheerenden Wirbelstürmen im Herbst betroffenen Menschen in Höhe von 110
       Milliarden Dollar (umgerechnet rund 105,5 Milliarden Euro) vor sowie Hilfen
       für die Landwirte.
       
       Ein Übergangshaushalt ist im Grunde eine Notlösung. Eigentlich muss der
       Kongress bis zum 1. Oktober die Finanzierung der Regierungsbehörden für das
       kommende Haushaltsjahr verabschiedet haben. Diese Frist wird aber
       regelmäßig nicht eingehalten, so dass dann Übergangshaushalte mit kurzer
       Laufzeit vereinbart werden.
       
       Vor dem Hintergrund des nur knapp abgewendeten Shutdowns – um Mitternacht
       in der Nacht zu Samstag lief die Frist für einen Übergangshaushalt ab –
       äußerten auch republikanische Kongressmitglieder deutlichen Unmut über die
       Einflussnahme des designierten Trump-Beraters Musk. „Nach allem, was ich
       weiß, hat Elon Musk kein Stimmrecht im Kongress“, sagte der republikanische
       Abgeordnete Rich McCormick dem Nachrichtensender CNN und fügte an: „Jetzt
       hat er Einfluss und übt Druck auf uns aus, damit wir das tun, was seiner
       Meinung nach das Richtige für ihn ist. Aber mich haben 760.000 Menschen
       gewählt, damit ich das Richtige für sie tue.“
       
       Bei einem Shutdown werden wegen der Haushaltssperre hunderttausende
       Bundesbedienstete in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Dadurch kommt
       es zu Einschränkungen bei staatlichen Dienstleistungen, Beeinträchtigungen
       etwa im Flugverkehr und bei zahlreichen öffentlichen Einrichtungen wie
       Nationalparks und staatlichen Museen.
       
       Seit 1981 gab es in den USA mehr als ein Dutzend dieser Stillstände, viele
       dauerten nur ein oder zwei Tage. Den längsten Shutdown gab es in Trumps
       erster Amtszeit zum Jahreswechsel 2018/2019. Er dauerte damals 35 Tage.
       
       21 Dec 2024
       
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