# taz.de -- Haushaltsstreit in den USA: Trump, Vance und Musk gegen die eigenen Leute
       
       > Einen Monat vor seinem Amtsantritt zerstört Donald Trump ein bereits
       > ausgehandeltes Ausgabenpaket im Kongress. Jetzt droht ein Shutdown.
       
 (IMG) Bild: Noch ist er im Senat: der designierte US-Vizepräsident J.D. Vance
       
       Berlin taz | Mit unverhohlenen Drohungen an die republikanischen
       Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus haben der designierte US-Präsident
       Donald Trump, sein [1][Vize J.D. Vance] und der zukünftig für
       „Regierungseffizienz“ zuständige Multimilliardär [2][Elon Musk] ein bereits
       zwischen beiden Parteien ausgehandeltes Ausgabenpaket zu Fall gebracht.
       Wenn bis Freitag um Mitternacht keine neue Vereinbarung erzielt wird,
       stünde die US-Regierung einmal aufs Neue vor einem sogenannten Shutdown:
       Ohne weitere Mittel vom Kongress bewilligt zu bekommen, müssten Behörden
       schließen, Regierungsmitarbeiter könnten nicht mehr bezahlt werden.
       
       Noch ist in Washington der alte Kongress im Amt, mit republikanischer
       Mehrheit im Repräsentantenhaus und demokratischer Kontrolle im Senat. Der
       neue, in dem die Republikaner*innen beide Kammern kontrollieren,
       tritt erst Anfang Januar zusammen. Der [3][republikanische
       Repräsentantenhaussprecher Mike Johnson] hatte ein überparteilich
       ausgearbeitetes Paket vorgelegt, das nicht nur die Weiterführung der
       laufenden Ausgaben bis Mitte März gesichert hätte.
       
       Zusätzlich waren darin auch diverse Maßnahmen enthalten, die jetzt den Zorn
       nicht nur Trumps, sondern auch anderer republikanischer Führungsfiguren auf
       sich zogen, darunter 100 Milliarden Dollar für den Katastrophenschutz, 10
       Milliarden Direkthilfe für Bauern, zusätzliche Ausgaben im
       Gesundheitssystem, die erste Erhöhung der Bezüge für die Abgeordneten seit
       zehn Jahren und ein neues Footballstadion für den Hauptstadtklub Washington
       Commanders.
       
       Es wäre Verrat, diesem Paket zuzustimmen, [4][schrieben Trump und Vance
       jetzt auf X]. Man sei nicht gegen die Weiterführung der Ausgaben, jedoch
       gegen die darin enthaltenen „Geschenke“ für die Demokrat*innen. Darüber
       hinaus verlangt Trump auch, bereits jetzt möge der Kongress erneut die
       Schuldenobergrenze anheben. Das sei nicht toll, schreiben Trump und Vance,
       aber es sei besser, das noch jetzt unter Bidens Präsidentschaft zu machen,
       als dann selbst dafür verantwortlich gemacht zu werden. Die nächste
       Erhöhung der Schuldenobergrenze, die viele republikanische
       Kongressmitglieder gänzlich ablehnen, wäre rechnerisch erst im Sommer
       nächsten Jahres notwendig.
       
       ## Selbst die abgespeckte Version braucht demokratische Hilfe
       
       Für Mike Johnson ergibt sich jetzt eine schwierige Situation. Im alten
       Repräsentantenhaus nur mit einer knappestmöglichen Mehrheit ausgestattet,
       hatte er das Paket im Eilverfahren mit einer Zweidrittelmehrheit unter
       Zuhilfenahme der Demokrat*innen durchbringen wollen. Besteht er nach
       Trumps Intervention darauf, könnte ihn das seinen Posten als Sprecher
       kosten und alle republikanischen Abgeordneten, die mitstimmen, dürften bei
       Trump in Ungnade fallen.
       
       Elon Musk hatte auf seiner eigenen X-Plattform seit Tagen gegen das
       Ausgabenpaket Front gemacht und Einträge gerepostet, die alle
       Republikaner*innen, die dafür stimmen würden, mit dem politischen Aus
       bedrohen.
       
       Aber selbst für eine abgespeckte Version des Pakets braucht Johnson Stimmen
       der Demokrat*innen – wird die aber kaum bekommen können, wenn nichts
       von dem enthalten ist, was sie hatten durchsetzen wollen. Ausgang offen,
       Fortsetzung folgt.
       
       19 Dec 2024
       
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