# taz.de -- Podcast „Machtwechsel“: Scholz dialektisch betrachtet
       
       > „Machtwechsel“ ist nichts für Bessermeiner. Er ist das Symposion unter
       > den Politik-Podcasts. Robin Alexander und Dagmar Rosenfeld sezieren
       > Politik.
       
 (IMG) Bild: Machtwechsel: Der Podcast mit Dagmar Rosenfeld und Robin Alexander
       
       Der Satz, auf den ich im Podcast „Machtwechsel“ – wie auch sonst im Leben –
       immer gespannt warte, lautet: „Stimmt. Es könnte aber auch sein, dass …“
       
       Sowohl Robin Alexander als auch Dagmar Rosenfeld, die Hosts des
       [1][Podcasts], sagen ihn zum Glück sehr oft und verbreiten damit eine
       Stimmung wie in Platons „Symposion“, in dem aufs Genüsslichste und
       Gründlichste alle Ideen und Thesen über die Frage, wo der Eros herkommt und
       was ihn ausmacht, diskutiert wird. Die Arbeit der dialektischen Betrachtung
       ist das, was „Machtwechsel“ zu einer der besten Politikshows der Republik
       macht. Den beiden Hosts gelingt es, hochkomplizierte politische Verwehungen
       auseinanderzudröseln, ohne dabei in Erklärungsmuster zu verfallen, die
       grade so auf dem Markt sind.
       
       Sie betrachten Ereignisse im parlamentarischen Betrieb akribisch von allen
       Seiten, nehmen Vergangenes hinzu, was im schnelllebigen Tagesgeschäft der
       politischen Meinungsbildung längst wieder vergessen wurde. Damit
       unterscheiden sie sich von vielen Journalist*innen, die es oft gar nicht
       besser wissen und sich deswegen als Bessermeiner profilieren.
       
       „Machtwechsel“ startete 2021 als Projekt von Springers Welt, seit Rosenfeld
       von dort zu The Pioneer wechselte, ist er ein Projekt beider Medienhäuser.
       
       Der Titel des Podcasts, auf das Ende der Merkel-Ära bezogen, wirkt in
       diesen Tagen dunkel. Seitdem die Welt eine [2][AfD-Wahlempfehlung] von Elon
       Musk gegen den Willen der Redaktion druckte, [3][wird heiß diskutiert,] ob
       die Zeitung einen Machtwechsel anstrebt. Nicht in dem Sinne, dass
       Springer-Vorstandschef Döpfner seine Anteile verschenken würde.
       
       Sondern in dem Sinne, alles in Kauf zu nehmen – bessere Wahlergebnisse für
       die AfD und die Abschaffung redaktioneller Eigenständigkeit –, um den
       polternden Abo-Stamm weiter auszubauen, der in Trump/Musk/Milei die Rettung
       vor dem Untergang sieht.
       
       3 Jan 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.welt.de/podcasts/machtwechsel/
 (DIR) [2] /Interner-Zwist-bei-Springer/!6059229
 (DIR) [3] /Gastbeitrag-in-der-Welt-am-Sonntag/!6055663
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Doris Akrap
       
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