# taz.de -- Nach Verstaatlichung von Energiekonzern: Uniper zahlt Staatsgelder zurück
       
       > 2022 hat der Bund Uniper gerettet, jetzt zahlt der Energiekonzern die
       > Staatshilfe langsam zurück. Das Geld dafür kommt unter anderem aus
       > Russland.
       
 (IMG) Bild: Uniper sagt, der Konzern beteilige sich planmäßig am Kohleausstieg
       
       Berlin reuters/dpa | Der Energiekonzern Uniper hat begonnen, die vom Bund
       [1][für seine Rettung geleistete Staatshilfe] zurückzuzahlen. Das
       Unternehmen habe dem Staat 530 Millionen Euro aus realisierten
       Schadenersatzzahlungen vom russischen Konzern Gazprom überwiesen, teilte
       Uniper am Dienstag bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlungen mit. Der
       Konzern habe eine weitere Rückstellung für Zahlungen an den Bund gebildet,
       die mittlerweile knapp 2,5 Milliarden Euro wert sei. „Beide Zahlungen sind
       als Rückzahlungen an den deutschen Steuerzahler zu betrachten“, erläuterte
       Uniper.
       
       Der Bund hatte den größten deutschen Gaskonzern nach dem russischen
       Gaslieferstopp 2022 mit Eigenkapital in Höhe von 13,5 Milliarden Euro
       [2][vor der Pleite bewahrt]. Nach der Verstaatlichung hält der Staat 99,12
       Prozent an dem Unternehmen, muss den Anteil EU-Auflagen zufolge aber bis
       2028 auf mindestens 25 Prozent plus eine Aktie reduzieren.
       
       Mit Stromerzeugung und Gashandel hat der Energiekonzern Uniper in den
       ersten neun Monaten unterm Strich knapp 1,3 Milliarden Euro verdient. Das
       bereinigte Nettoergebnis habe damit erwartungsgemäß deutlich unter dem
       Vorjahreswert von 3,7 Milliarden Euro gelegen, teilte Uniper in Düsseldorf
       mit. Grund für den hohen Gewinn 2023 waren unter anderem hohe
       Handelsgewinne und niedrige Preise bei der Gasbeschaffung. 2024 will Uniper
       unterm Strich 1,1 Milliarden bis 1,5 Milliarden Euro verdienen.
       
       Das Unternehmen habe sich in einem zunehmend normalisierten Marktumfeld
       operativ stabil entwickelt, sagte Finanzvorständin Jutta Dönges. Den
       Ausblick für 2024 habe man daher bestätigen können. „Das ist insgesamt eine
       erfreuliche Entwicklung – auch wenn dieses Ergebnisniveau in den kommenden
       Jahren so nicht wiederholbar sein wird.“
       
       Sie betonte, dass Uniper bei der Entwicklung hin zu einem „grüneren“
       Unternehmen [3][Fortschritte mache]. „Knapp 50 Prozent der von uns im Jahr
       2024 bislang produzierten Strommenge ist CO2-frei, und den
       [4][Kohleausstieg setzen wir konsequent um].“
       
       5 Nov 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /LNG-Terminal-geht-in-Betrieb/!5900874
 (DIR) [2] /Uniper-verklagt-Gazprom/!5899661
 (DIR) [3] /Gaskonzern-Wintershall-Dea/!5916447
 (DIR) [4] /Kohle-Aus-in-Grossbritannien/!6036748
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Energiekrise 
 (DIR) Erdgas
 (DIR) Russland
 (DIR) Verstaatlichung
 (DIR) Energiepolitik
 (DIR) Österreich
 (DIR) US-Wahl 2024
 (DIR) Ampel-Koalition
 (DIR) Ampel-Koalition
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Russische Gaslieferungen: Gazprom dreht Österreich den Hahn zu
       
       Das Ende kam doch plötzlich: Nach einem Rechtsstreit, den der Konzern gegen
       die teilstaatliche österreichische Energiefirma OMV verloren hat, ist seit
       Samstag Schluss mit dem billigen Energieimport.
       
 (DIR) Zeitplan der US-Wahlen: Wer gewinnt denn nun? Und wann weiß man das?
       
       Bei den vergangenen US-Wahlen dauerte es mehr als eine halbe Woche, bis das
       Ergebnis feststand. Das könnte diesmal schneller gehen.
       
 (DIR) Experten kritisieren Christian Lindner: „Dieser Vorschlag ist ein ungedeckter Scheck“
       
       Experten aus Umwelt und Wirtschaft halten nichts von Lindners Forderung,
       die nationalen Klimaziele aufzugeben. Auch ökonomisch sei sein Plan Unfug.
       
 (DIR) Regierungskrise der Ampel: Schmeißt Lindner hin oder Scholz ihn raus?
       
       Nach dem Wirtschaftspapier der FDP muss die Regierung ein paar Fragen
       klären. Scholz hat Lindner und Habeck einbestellt. Nagelprobe wird der
       Haushalt.