# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Zwölf Haubitzen für die Ukraine
       
       > Deutschland sagt Ukraine beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe weitere
       > Unterstützung zu. Selenski nimmt an dem Treffen in Rheinland-Pfalz teil.
       
 (IMG) Bild: Handskake: U.S. Air Force General Charles Q. Brown Jr. und Wolodimir Selenkis am Freitag in Ramstein
       
       ## Deutschland sagt Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen zu
       
       Deutschland wird der Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 für 150
       Millionen Euro liefern. Sechs der modernen Artilleriegeschütze mit einer
       Reichweite von mehr als 30 Kilometern würden noch in diesem Jahr geliefert,
       sechs weitere im nächsten Jahr, kündigte Verteidigungsminister Boris
       Pistorius (SPD) auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein an. (dpa)
       
       ## Selenski will Langstreckenwaffen für Ziele in Russland nutzen zu dürfen
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat beim Treffen der
       Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein seine Forderung bekräftigt, vom Westen
       gelieferte Langstreckenwaffen auch für Ziele in Russland nutzen zu dürfen.
       „Wir müssen diese Langstreckenfähigkeit nicht nur auf dem besetzten Gebiet
       der Ukraine, sondern auch auf russischem Territorium haben“, sagte
       Selenskyj am Freitag. Zudem drängte er auf eine stärkere internationale
       Unterstützung der ukrainischen Luftabwehr. (afp)
       
       ## Selenski in Ramstein eingetroffen
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski ist am Freitagvormittag auf
       dem US-Militärstützpunkt in Rheinland-Pfalz eingetroffen, wie
       AFP-Journalisten berichteten. Er nimmt dort am Treffen der
       Ukraine-Kontaktgruppe teil. Das Treffen der Kontaktgruppe findet vor dem
       Hintergrund ukrainischer Forderungen nach einem Einsatz von westlichen
       Waffen mit großer Reichweite gegen Ziele in Russland statt. (afp/taz)
       
       ## Selenski in Deutschland erwartet
       
       Verteidigungsminister und Militärs aus aller Welt treffen sich an diesem
       Freitag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz zu
       Gesprächen über die weitere Unterstützung der Ukraine gegen den russischen
       Angriffskrieg. Zu der Konferenz auf der größten US-Airbase außerhalb der
       Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die
       Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen.
       
       Einem Spiegel-Bericht zufolge soll auch der ukrainische Präsident Wolodymyr
       Selenskyj zu den Gesprächen hinzustoßen. Selenskyj trifft sich am frühen
       Nachmittag zudem mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Frankfurt am Main,
       wie ein Regierungssprecher am Abend sagte.
       
       Erwartet werden in Ramstein etwa Beratungen darüber, wie die Flugabwehr der
       Ukraine gestärkt werden kann. Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten,
       darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei
       Kaiserslautern wurden auch Nicht-Nato-Staaten eingeladen. Es ist das 24.
       Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings wurden die meisten Gespräche
       als Videokonferenzen geführt. (dpa)
       
       ## Selenskyj berät mit Macron über Zusammenarbeit
       
       Selenskyj beriet am Abend mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron über
       eine weitere Zusammenarbeit im Verteidigungssektor, über ein neues
       militärisches Hilfspaket Frankreichs und die Möglichkeit einer gemeinsamen
       Produktion bestimmter Waffen.
       
       Selenskyj verwies vor dem Ramstein-Treffen auf den Hauptbedarf im Krieg
       gegen Russland und nannte auf der Plattform X die Luftverteidigung,
       gepanzerte Fahrzeuge, Artillerie und Systeme zur elektronischen
       Kriegführung. Der ukrainische Präsident betonte ferner, dass sein Land
       dringend die Erlaubnis seiner Partner brauche, jene Flugplätze anzugreifen,
       von denen Russland Raketen auf die Ukraine abschieße.
       
       Kurz vor dem Treffen beschloss Rumänien, dem Nachbarland eines seiner
       Patriot-Flugabwehrsysteme zu überlassen. Selenskyj dankte dem rumänischen
       Staatschef Klaus Iohannis, der kurz zuvor den vom Parlament in Bukarest
       gefassten Beschluss unterzeichnet hatte. Dies sei ein bedeutender Beitrag
       zum Schutz der Ukraine „vor dem russischen Raketen-Terror“.
       
       „Wir erwarten von unseren Partnern, dass sie ein ganzes Paket von
       Beschlüssen zur Luftverteidigung und anderen Hilfen für die Ukraine
       umsetzen – das ist genau das Paket, das auf dem Nato-Gipfel in Washington
       im Juli beschlossen wurde“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen
       Videoansprache mit Blick auf das Ramstein-Treffen. (dpa)
       
       Ukrainisches Parlament bestätigt neuen Außenminister 
       
       Das ukrainische Parlament hat am Donnerstag der Ernennung eines neuen
       Außenministers zugestimmt. Die Abgeordneten Jaroslaw Schelesnjak und
       Oleksij Hintscharenko bestätigten der Nachrichtenagentur AP das Ergebnis
       der Abstimmung.
       
       Andrij Sybiha, ein früherer Türkei-Botschafter des Landes, soll Dmytro
       Kuleba ablösen, der im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die
       Ukraine zu einem der bekanntesten Gesichter des Landes auf der
       internationalen Bühne wurde, indem er die Staaten des Westens unermüdlich
       dazu aufforderte, die Waffenlieferungen an Kiew nicht versiegen zu lassen.
       Der 49-jährige Sybiha war seit April Kulebas Stellvertreter.
       
       Die Ernennung eines neuen Top-Diplomaten fällt in eine Zeit, in der
       Präsident Selenskyj versucht, seiner Regierung in einer möglicherweise
       entscheidenden Phase des Krieges neues Leben einzuhauchen. Selenskyj will
       etwa ein halbes Dutzend hochrangige Amtsträger ersetzen. Änderungen gibt es
       etwa in den Ressorts strategische Industrien, Justiz, natürliche Ressourcen
       und Landwirtschaft. Nötig ist dafür jedoch die Zustimmung des Parlaments.
       Am Mittwoch hatte Selenskyj erklärt, die Ukraine brauche „neue Energie“.
       (ap)
       
       ## London liefert Flugabwehr-Raketen
       
       Großbritannien liefert der Ukraine 650 Raketen zur Flugabwehr. Das teilte
       das Verteidigungsministerium in London vor dem Ramstein-Treffen mit.
       Verteidigungsminister John Healey werde das Paket im Wert von 162 Millionen
       Pfund (192 Millionen Euro) bei dem Treffen verkünden, hieß es in einer
       Mitteilung. Finanziert werde es vornehmlich aus der drei Milliarden Pfund
       (3,5 Milliarden Euro) schweren jährlichen Unterstützung Großbritanniens für
       die Ukraine.
       
       „Diese neue Zusage wird der Luftabwehr der Ukraine einen wichtigen Schub
       verleihen und die Entschlossenheit unserer neuen Regierung zeigen, die
       Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen“, sagte der Labour-Politiker laut
       der Mitteilung.
       
       Die sogenannten Lightweight Multirole Missiles (LMM) werden vom
       Rüstungskonzern Thales in Belfast hergestellt und können von Land, See und
       aus der Luft abgefeuert werden. Mit einer Reichweite von sechs Kilometern
       und Überschallgeschwindigkeit (Mach 1,5) können sie London zufolge zur
       Abwehr einer großen Zahl von Bedrohungen eingesetzt werden, darunter
       Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge und kleinere Schiffe. (dpa)
       
       ## Selenskyj fordert schnelle Umsetzung von Beschlüssen
       
       Selenskyj forderte von den Partnern ein möglichst schnelles Umsetzen von
       Ankündigungen und Beschlüssen. „Wenn Entscheidungen schnell getroffen
       werden, hat Russland keine Zeit, sich anzupassen, und wir erzielen
       besonders wertvolle Ergebnisse“, sagte er.
       
       Das gelte für den Schutz der Ukraine vor Angriffen, die Unterstützung
       ukrainischer Soldaten an der Front und die Widerstandsfähigkeit des Staates
       insgesamt. „Und ganz allgemein die Widerstandsfähigkeit der Welt, die
       weiterhin nach den Regeln, nach dem Völkerrecht leben will und nicht vom
       Wahnsinn gewisser Putins abhängig ist“, sagte Selenskyj mit Bezug auf den
       russischen Präsidenten Wladimir Putin.
       
       Zum Kampfgeschehen sagte der ukrainische Präsident: „Die Hauptaufgabe
       besteht darin, so viele Kräfte der Besatzer wie möglich auszuschalten.“ Die
       ukrainischen Verteidigungslinien seien verstärkt worden. (dpa)
       
       ## Wieder russische Angriffe in der Nacht
       
       Auch in der Nacht zum Freitag meldete die ukrainische Luftwaffe wieder
       etliche russische Angriffe mit Kampfdrohnen und Raketen in weiten Teilen
       des Landes. Im Gebiet Charkiw im Osten, in der nordöstlichen Grenzregion
       Sumy sowie in Winnyzja im Westen waren Berichten zufolge Explosionen zu
       hören. Nahe der westukrainischen Großstadt Lwiw (Lemberg) habe es nach
       einem abgewehrten Drohnenangriff gebrannt, teilte Bürgermeister Andrij
       Sadowyj am Morgen bei Telegram mit. Zum Ausmaß der Schäden oder zu
       Verletzten gab es zunächst keine Informationen. (dpa)
       
       ## Gouverneur: Häuser in russischer Grenzstadt beschädigt
       
       Offiziellen Angaben aus Russland zufolge beschossen die ukrainischen
       Streitkräfte unterdessen am Abend dreimal die russische Grenzstadt
       Schebekino. Dabei seien 15 Privathäuser beschädigt worden, teilte der
       Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf seinem
       Telegram-Kanal mit. Auch ein Fabrikdach wurde demnach beschädigt. An
       mehreren Orten habe es gebrannt. Das genaue Ausmaß der Schäden solle bei
       Tageslicht begutachtet werden. Angaben zu möglichen Opfern gab es zunächst
       nicht. (dpa)
       
       6 Sep 2024
       
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