# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: 41 Tote nach russischem Luftangriff
       
       > Zwei Raketen seien in der zentralukrainischen Stadt Poltawa auf dem
       > Gelände einer Hochschule eingeschlagen, wie Präsident Selenskyj
       > mitteilte.
       
 (IMG) Bild: Zerstörtes Gebäude in Saporischschja nach einem russischen Luftangriff am 3. September 2024
       
       ## 41 Menschen getötet, 180 verletzt
       
       Bei einem russischen Raketenangriff sind in der zentralukrainischen Stadt
       Poltawa nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 41
       Menschen getötet worden. „Mehr als 180 Menschen wurden verletzt“, teilte
       Selenskyj auf Telegram mit. Zwei ballistische Raketen seien auf dem Gelände
       einer Hochschule und eines benachbarten Krankenhauses eingeschlagen. (dpa)
       
       ## Niederländischer Regierungschef zu Besuch bei Selenskyj
       
       Unweit der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in
       Saporischschja bei einem Treffen mit dem niederländischen Regierungschef
       Dick Schoof erneut reichweitenstarke Waffen gefordert. Nötig sei nicht nur
       die Freigabe von Waffen für Schläge gegen Ziele im russischen Hinterland,
       sondern auch die Lieferung dieser Raketen, sagte Selenskyj nur einige
       Dutzend Kilometer von der Front im Süden der [1][Ukraine] entfernt.
       
       Russland hat das Gebiet Saporischschja teils besetzt, nicht aber die
       gleichnamige Gebietshauptstadt, in der sich Schoof über den ukrainischen
       Verteidigungskampf informierte. Der Niederländer sicherte [2][weitere Hilfe
       für die Ukraine] zu.
       
       Gesprochen worden sei über Wege, die Verteidigungskraft des Landes zu
       stärken, um einen gerechten Frieden zu erreichen, teilte Selenskyj mit.
       Dabei gehe es um Flugabwehr wie neue Patriot-Systeme, um die Stärkung der
       Luftwaffe mit von Partnern gelieferten F-16-Kampfjets, um mehr Munition und
       Ausrüstung sowie um weitere Sanktionen gegen Russland. „All diese Maßnahmen
       sind wichtig, um zu verhindern, dass Russland in der Ukraine neue Fronten
       eröffnet“, sagte Selenskyj. Er machte deutlich, dass er auf eine Freigabe
       reichweitenstarker Waffen hoffe, und nannte dabei die Länder USA,
       Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
       
       „Wir haben auch die Möglichkeit erörtert, dass die Niederlande eine
       Schirmherrschaft über Saporischschja übernehmen, was die Unterstützung der
       Infrastruktur, den Schutz des normalen Lebens und die Lösung humanitärer
       Fragen einschließen würde“, teilte Selenskyj über das soziale Netzwerk X
       mit. So könne erreicht werden, dass noch mehr Menschen in die Stadt
       zurückkehrten.
       
       Selenskyj besichtigte dort auch ein nach einem Raketenschlag im Oktober
       2022 wiederaufgebautes Wohnhaus. „Schritt für Schritt werden wir alles, was
       zerstört wurde, wieder aufbauen. Wir werden unser Bestes tun, um
       sicherzustellen, dass alle unsere Städte und Gemeinden wiederbelebt
       werden“, sagte er. (dpa)
       
       ## Chef der Atomenergie-Organisation in der Ukraine erwartet
       
       Selenskyj kündigte ein Treffen mit dem Chef der Internationalen
       Atomenergie-Organisation (IAEO) in Kyjiw an. Es soll nach dem Besuch von
       Rafael Grossi im Atomkraftwerk Saporischschja stattfinden, sagte Selenskyj
       in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Video. Leider sei es der
       Ukraine in dieser Phase des Krieges nicht möglich, die Kontrolle über das
       Kraftwerk zurückzugewinnen. „Es wäre für die Ukraine sicherer, die
       Kontrolle über das Kraftwerk in Saporischschja zu erlangen, aber im Moment
       sehe ich auf dem Schlachtfeld keine solchen Möglichkeiten, und die, die es
       wahrscheinlich gibt, sind gefährlich.“
       
       Grossi hatte zuvor über den Kurznachrichtendienst X mitgeteilt, er sei auf
       dem Weg zum Kraftwerk, um „unsere Hilfe fortzusetzen und einen Atomunfall
       zu verhindern“. Das größte Atomkraftwerk Europas ist seit den ersten Tagen
       der russischen Invasion 2022 in russischer Hand. Beide Seiten werfen sich
       wechselseitig Angriffe auf die Anlage vor. (rtr)
       
       ## Putin besucht Mongolei und bleibt auf freiem Fuß
       
       Putin traf am Montagabend in der Mongolei ein und besucht damit erstmals
       seit Kriegsbeginn ein Land, das den Internationalen Strafgerichtshof
       anerkennt. Dieser hatte im März vergangenen Jahres im Zusammenhang mit
       Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine einen Haftbefehl gegen Putin
       erlassen – weshalb die mongolischen Strafverfolgungsbehörden den Kremlchef
       bei dessen Aufenthalt in der Hauptstadt Ulan Bator eigentlich festnehmen
       müssten. Moskau sieht wegen der freundschaftlichen Beziehungen beider
       Länder indes keine Gefahr für Putin, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow
       erklärt hatte.
       
       Die ukrainische Regierung fordert die Festnahme des russischen Präsidenten
       und warf der Mongolei vor, ihm dabei zu helfen, sich seiner gerechten
       Strafe zu entziehen. Damit mache sich das Land mitverantwortlich für Putins
       Kriegsverbrechen, teilte ein Sprecher des Außenministeriums in Kyjiw mit.
       Das Versäumnis der mongolischen Regierung, den verbindlichen Haftbefehl
       gegen Putin zu vollstrecken, sei ein schwerer Schlag für das internationale
       Strafrechtssystem und werde Konsequenzen haben.
       
       Der Kremlchef will heute den mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch
       treffen, auf dessen Einladung er in dem Land ist. Sein Besuch dient nicht
       nur dem Ausbau der Zusammenarbeit beider Nachbarstaaten. Putin will mit
       seiner Reise auch zeigen, dass er trotz des Krieges auf internationaler
       Bühne nicht isoliert ist. (dpa)
       
       ## Tote und Verletzte durch russische Luftangriffe
       
       [3][Bei einem russischen Raketenangriff] auf die zentralukrainische Stadt
       Dnipro kam mindestens ein Mensch ums Leben, drei weitere wurden verletzt.
       Dies teilte der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, über
       den Nachrichtendienst Telegram mit. Bei dem Angriff seien mehrere
       Wohnhäuser in einem Stadtviertel beschädigt worden.
       
       Bei weiteren Angriffen seien in der südostukrainischen Oblast
       Saporischschja nach Angaben ukrainischer Behörden zwei Menschen ums Leben
       gekommen, darunter ein achtjähriger Junge, teilte der Gouverneur Iwan
       Fedorow auf Telegram mit. Zudem habe es zwei Verletzte gegeben. Ein
       zwölfjähriges Mädchen befinde sich auf der Intensivstation. (rtr)
       
       3 Sep 2024
       
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