# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Erneut Tote im Westjordanland
       
       > Das israelische Militär hat im nördlichen Westjordanland fünf bewaffnete
       > Palästinenser getötet. Huthi-Rebellen stimmen der Bergung des
       > beschossenen Öltankers zu.
       
 (IMG) Bild: Ein Palästinenser vor Fahrzeugen des israelischen Militärs in Tulkarem, hier bei einem Einsatz im Juli
       
       ## Fünf palästinensische Tote bei Einsatz im Westjordanland
       
       Bei dem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im Westjordanland sind nach
       Angaben der Armee weitere fünf bewaffnete Palästinenser getötet worden. Die
       Männer hätten sich in einer Moschee verschanzt. Es sei zu einem
       Feuergefecht mit Soldaten gekommen, teilte das Militär mit.
       
       Einer der Getöteten sei ranghoher Anführer eines Terrornetzwerks in dem
       örtlichen Flüchtlingsviertel gewesen. Mohammad Dschaber wurde vorgeworfen,
       an mehreren Anschlägen beteiligt gewesen zu sein. Bei einem davon sei im
       Juni ein israelischer Zivilist getötet worden, teilte das Militär mit. Ein
       anderer militanter Palästinenser sei bei dem Einsatz in Tulkarem
       festgenommen worden. Ein israelischer Grenzsoldat sei verletzt worden.
       
       Israel hatte am Mittwoch [1][eine großangelegte Militäraktion im nördlichen
       Westjordanland] begonnen. Ein israelischer Armeesprecher begründete das
       Vorgehen, bei dem nach palästinensischen Angaben allein am Mittwoch elf
       Menschen getötet wurden, mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen
       auf Israelis. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer
       Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen. (dpa)
       
       ## UN-Generalsekretär Guterres fordert Ende der Offensive
       
       UN-Generalsekretär António Guterres hat ein Ende des israelischen
       Militäreinsatzes im Westjordanland verlangt. Guterres fordere eine
       „sofortige Einstellung dieser Operationen“, erklärte sein Büro am Mittwoch
       (Ortszeit). Zuvor hatte Guterres' Sprecher Stéphane Dujarric mitgeteilt,
       der israelische Einsatz habe in unmittelbarer Nähe von vier Krankenhäusern
       stattgefunden. Zumindest einige von ihnen seien umschlossen worden, was die
       Bewegungsmöglichkeiten der medizinischen Kräfte beeinträchtigt habe. (afp)
       
       ## UN-Fahrzeug in Gaza beschossen
       
       Ein Fahrzeug der Vereinten Nationen ist am Dienstagabend nach UN-Angaben
       bei der Fahrt in einem Hilfskonvoi im Gazastreifen von Beschuss der
       israelischen Armee (IDF) getroffen worden. Das „deutlich gekennzeichnete
       humanitäre UN-Fahrzeug“ sei Teil eines Konvois gewesen, „der vollständig
       mit der IDF koordiniert worden war“, sagte Stéphane Dujarric, Sprecher des
       UN-Generalsekretärs, am Mittwoch. Es sei „zehn Mal von IDF-Schüssen
       getroffen“ worden, darunter auch von Kugeln, „die auf die vorderen Fenster
       gerichtet waren“.
       
       Die zwei Fahrzeuginsassen seien unverletzt geblieben, sagte der Sprecher
       weiter. Indes erklärte das UN-Welternährungsprogramm (WFP), dass es die
       Bewegungen seines Personals im Gazastreifen „bis auf Weiteres“ aussetze.
       Der Vorfall sei „völlig inakzeptabel und der letzte in einer Reihe von
       unnötigen Sicherheitsvorfällen, die das Leben des WFP-Teams in Gaza
       gefährden“, erklärte WFP-Chefin Cindy McCain.
       
       Es ist nicht das erste Mal seit Beginn des am 7. Oktober vom Großüberfall
       der radikalislamischen Hamas auf Israel ausgelösten Krieges, dass
       UN-Fahrzeuge getroffen wurden. Im Mai wurde ein indischer UN-Mitarbeiter im
       südlichen Gazastreifen getötet, als ihr Fahrzeug nach UN-Angaben von
       Panzern beschossen wurde. (afp)
       
       ## Huthi-Rebellen stimmen Öltanker-Bergung zu
       
       Die Huthi-Rebellen stimmen der Bergung des beschossenen griechischen
       Öltankers „Sounion“ zu und stellen vorübergehend das Feuer ein. Es gebe
       jedoch keine Waffenruhe, sagt Milizen-Sprecher Mohammed Abdulsalam. Die mit
       dem Iran verbündete Gruppe habe nur zugestimmt, dass das mit bis zu einer
       Million Barrel Öl vollbeladene Schiff abgeschleppt werden könne. Kurz zuvor
       hatte die iranische UN-Vertretung in New York angekündigt, dass die
       Rebellen auf Anfrage mehrerer Länder sowie aus humanitären und
       [2][ökologischen Erwägungen] einer temporären Waffenruhe zugestimmt hätten.
       
       Der Tanker war am Mittwoch etwa 77 Seemeilen westlich der jemenitischen
       Hafenstadt Hodeidah von mehreren Geschossen getroffen worden. Die Folge
       waren ein Brand an Bord und ein Ausfall der Maschinen, sodass der Tanker
       manövrierunfähig im Roten Meer trieb. (rtr)
       
       ## Beobachtermission Unifil in Libanon wird verlängert
       
       Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verlängert einstimmig die
       UN-Beobachtermission Unifil [3][an der israelisch-libanesischen Grenze] um
       ein weiteres Jahr. Der Vize-UN-Botschafter des Libanons, Hadi Hachem,
       spricht von einem „Zeichen der Hoffnung für alle Libanesen, die Krieg,
       Gewalt und Zerstörung ablehnen und dem Frieden eine Chance geben wollen“.
       
       Unifil wurde 1978 ins Leben gerufen. Das Mandat wird jährlich erneuert und
       wäre am Samstag ausgelaufen. Jüngst zunehmende Gefechte zwischen der
       radikal-islamischen Hisbollah im Libanon und Israel haben die Furcht vor
       einer Ausweitung des Gaza-Kriegs über die Grenze hinweg genährt. (rtr)
       
       ## 🐾 Israels Strategie im Westjordanland: Volle Eskalation
       
       Das israelische Militär hat eine groß angelegte Operation im Westjordanland
       gestartet. Israels Außenminister Katz träumt schon von der Vertreibung der
       Palästinenser, [4][kommentiert taz-Jerusalem-Korrespondent Felix Wellisch.]
       
       29 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
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