# taz.de -- BSW: Wagenknecht will mitreden
       
       > Eigentlich könnten die CDU und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in
       > Erfurt und Dresden zusammen passen. Doch es knallt schon im Vorfeld
       
 (IMG) Bild: Im Wahlkampf in Thüringen – sonst in Talkshows oder im Saarland: Sahra Wagenknecht
       
       Dresden taz | In Thüringen und Sachsen ist es gut möglich, dass die
       Christdemokraten nach der Wahl am 1. September nur mit dem Bündnis Sahra
       Wagenknecht (BSW) eine Regierung ohne die AfD bilden können. Allerdings
       kracht es im Vorfeld. Beide Seiten formulieren vorab Bedingungen für
       Gespräche – im Fokus steht die Rolle der Parteigründerin.
       
       Der thüringische CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt hatte erklärt, [1][dass es
       mit dem BSW „keine Gesprächsgrundlage gibt, solange Sahra Wagenknecht aus
       dem Saarland heraus die Ansagen für Thüringen macht“.]
       
       Auch Sachsens CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte Wagenknechts
       Einfluss auf mögliche Sondierungen scharf kritisiert. Der Versuch, von
       außen zu bestimmen, was in Sachsen passiere, erinnere an „die Zeiten des
       Politbüros“. Wagenknecht habe ein „seltenes Talent, Dinge zu zerstören“.
       Das klingt nicht nach einer Basis für vertrauensvolle Sondierungsgespräche.
       [2][Die beiden CDU-Politiker hegen den Verdacht, dass die BSW-Gründerin zu
       Thüringen und Sachsen nur ein instrumentelles Verhältnis hat.]
       
       Wagenknecht kontert nun. Der taz sagte sie am Rande ihres letzten
       Wahlkampfauftritts in Dresden am Mittwoch: „Wer mit uns koalieren will,
       sollte keine Angst haben, auch mit mir zu reden. Aber die eigentlichen
       Koalitionsverhandlungen werden natürlich unsere Kandidaten vor Ort führen.“
       Sie habe „nicht den Ehrgeiz, sich wochenlang an spezialisierten
       Arbeitsgruppen“ zu beteiligen.
       
       Allerdings besteht Wagenknecht darauf, am Anfang in Erfurt und Dresden
       dabei zu sein. „Wer mit uns koalieren will, muss mit den Spitzenkandidaten
       und mir gemeinsam über die großen Linien reden“, so Wagenknecht.
       
       Das ist nicht trivial. Direkte Verhandlungen mit der Parteigründerin
       schließt die CDU in Erfurt und Dresden aus. Dass Bundespolitiker in
       Koalitionsverhandlungen in Ländern eingreifen, ist eher unüblich. Auch
       Katja Wolf, BSW-Spitzenkandidatin in Thüringen, sprach in der Vorwoche vage
       von enger Abstimmung mit der Parteichefin – aber nicht davon, dass diese
       über die „großen Linien“ mitverhandeln wird.
       
       ## Rote Linie
       
       Wagenknecht hatte in der Zeit eine rote Linie für Regierungsbeteiligungen
       fixiert. In den Koalitionsverträgen müsste sich „die Landesregierung gegen
       endlose Waffenlieferungen an die Ukraine, für mehr diplomatische Bemühungen
       der Bundesregierung und gegen die US-Raketenpläne“ positionieren. Im Osten
       werden keine US-Raketen stationiert, über Diplomatie wird im Bund
       entschieden. Die praktischen Auswirkungen sind daher unklar. [3][Mario
       Voigt hat am Donnerstag nochmals bekräftigt], dass die CDU Thüringen
       Wagenknechts rote Linie für eine nicht diskutable Einmischung von außen
       hält.
       
       In ihrer Rede am Mittwoch in Dresden vor ungefähr 1.000 ZuschauerInnen zog
       Wagenknecht Parallelen zwischen 2024 und „der Endzeit der DDR“. Wie 1989
       hätten viele den Eindruck, dass es „die da oben nicht mehr packen“.
       Wagenknecht forderte zudem, im Ukrainekrieg auf Verhandlungen zu setzen.
       Kyjiw keine Waffen mehr zu liefern, so Wagenknecht, „wäre Solidarität mit
       der Ukraine“.
       
       29 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
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 (DIR) [3] https://regionalheute.de/thueringer-cdu-stellt-bedingungen-fuer-moegliche-gespraeche-mit-bsw-1724930163/
       
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