# taz.de -- Verdrängung in Berlin: Schlappe für Mannes Vermieter
       
       > Weil ein 84-jähriger Mieter Modernisierungsarbeiten verhindert haben
       > soll, wollte sein Vermieter ein Ordnungsgeld erwirken – ohne Erfolg.
       
 (IMG) Bild: Rechts im Bild das Haus von Manfred Moslehner in Berlin Tegel
       
       Berlin taz | Im [1][Verfahren gegen Manfred Moslehner] – Manne genannt –
       wurde der Antrag seines Vermieters am Mittwoch zurückgewiesen. Der
       Eigentümer des Hauses in Reinickendorf, in dem der 84-Jährige seit seiner
       Geburt wohnt, wollte am Dienstag vor Gericht ein Ordnungsgeld gegen den
       Rentner erwirken. Dieser hatte am 22. September 2023 die Herausgabe seines
       – nach seinen Angaben einzigen – Schlüssels verweigert. Die Steinberg
       Entwicklungsgesellschaft sah darin einen Verstoß gegen ein Urteil, das
       Moslehner dazu verpflichtet, Modernisierungsarbeiten zu dulden.
       
       Das Gericht folgte dem nicht. Der Investor habe die Behauptung, Moslehner
       habe „den Zutritt verweigert, den Mitarbeiter bedrängt und die Herausgabe
       der Schlüssel zu den Wohnungen verweigert, überwiegend nicht zu beweisen
       vermocht“, heißt es in dem Beschluss, der der taz vorliegt. Der Mieter sei
       nicht verpflichtet, seine „Wohnungsschlüssel einer Person auszuhändigen,
       deren Berechtigung nicht offengelegt wurde und die keine Angaben zum
       weiteren Verfahren machte“. Der Eigentümer kann innerhalb von zwei Wochen
       Beschwerde dagegen einlegen
       
       Ob der Beschluss Auswirkungen auf das laufende [2][Räumungsverfahren gegen
       Moslehner] hat, ist unklar. Im April hatte das Amtsgericht Wedding die
       Kündigung seines Mietvertrags für rechtmäßig erklärt. Diese hatte sich
       ebenfalls auf die angebliche Verweigerung der Modernisierungsmaßnahmen am
       22. September bezogen. Moslehner hat dagegen Berufung vor dem Landgericht
       eingelegt. Der Mieterverein geht davon aus, dass dieses an der Entscheidung
       zugunsten Moslehners nicht vorbeikommt, immerhin handele es sich um
       denselben Sachverhalt.
       
       Moslehner [3][wohnt seit seiner Geburt in dem Haus] in der Steinberg
       Siedlung. Diese wurde 2010 von der landeseigenen GSW an den Investor
       verkauft, der die 38 Häuser modernisieren will. Weil Moslehner nur 1.000
       Euro Rente bekommt und er sich die neue Miete nicht leisten kann, hatte er
       jahrelang die Modernisierung verweigert.
       
       19 Jun 2024
       
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