# taz.de -- Tag gegen Homophobie: „Verschärftes Klima gegen Queere“
       
       > Der Lesben- und Schwulenverband beklagt die steigende Zahl von
       > Übergriffen in Deutschland. Queere Personen würden dämonisiert, Hetze
       > werde wieder salonfähig.
       
 (IMG) Bild: Demonstration gegen Homophobie im Sommer 2023 in Berlin
       
       Berlin dpa | Lesben, Schwule, Bisexuelle und trans Menschen sehen sich nach
       Einschätzung ihrer Interessenverbände zunehmend Anfeindungen ausgesetzt.
       „Das gesellschaftliche Klima gegen queere Menschen hat sich im letzten Jahr
       nochmal deutlich verschärft“, sagte Mara Geri vom Bundesvorstand des
       [1][Lesben- und Schwulenverbands] zum Tag gegen Homophobie am Freitag.
       Schon seit Jahren [2][steige die Zahl der Übergriffe].
       
       Dieser Trend setzte sich auch im vergangenen Jahr fort, wie aus
       Sicherheitskreisen verlautete. Demnach stieg die Zahl der von der Polizei
       registrierten Straftaten gegen Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung
       deutlich. Die offizielle Statistik dazu will Bundesinnenministerin Nancy
       Faeser (SPD) am nächsten Dienstag vorlegen.
       
       2022 wurden laut dem Ministerium bundesweit 1.005 Straftaten gegen Schwule,
       Lesben, Bisexuelle, Transgender und intersexuelle Menschen registriert.
       Darunter seien 227 Gewalttaten gewesen. 2023 seien die Fallzahlen in den
       Kategorien „frauenfeindlich“, „sexuelle Orientierung“ und
       „geschlechtsbezogene Diversität“ im Vergleich zum Vorjahr deutlich
       gestiegen, hieß es nun aus Kreisen.
       
       „Wir beobachten mit großer Sorge die Zunahme an queerfeindlichen
       Übergriffen“, sagte Geri dazu. Es gebe vor allem rechtsextreme
       Stimmungsmache. „Durch Dämonisierung von LSBTIQ* und gezielte
       Desinformation sollen Hass und Hetze wieder salonfähig werden – und aus
       diesen Worten werden Taten“, sagte Geri. LGBT ist die englische Abkürzung
       für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender.
       
       ## Hohe Dunkelziffer befürchtet
       
       Der Verband geht bei der Zahl der Vorfälle von einer großen Dunkelziffer
       aus, „weil die eindeutige Feststellung eines queerfeindlichen Motivs
       schwierig ist und Betroffene aus Scham oder Misstrauen gegenüber der
       Polizei Straftaten teilweise nicht melden“. Ähnlich sieht es der
       [3][Bundesverband Trans* e.V.]. „Diese Zahlen sind nur die Spitze des
       Eisbergs.“ Von zivilgesellschaftlicher Seite gebe es kein vergleichbares
       flächendeckendes Monitoring, das Gewaltfälle bundesweit registriere.
       
       Der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie geht auf
       den 17. Mai 1990 zurück: Damals beschloss die Weltgesundheitsorganisation
       (WHO), Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen.
       
       17 May 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.lsvd.de/de/home
 (DIR) [2] /Hass-gegen-Queers-in-der-EU/!6010690
 (DIR) [3] https://www.bundesverband-trans.de/
       
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