# taz.de -- Verkürzte Bibliotheks-Öffnungszeiten: Auch für Schüler*innen ärgerlich
       
       > Aus Mangel an Mitarbeiter*innen schränken Bibliotheken in einigen
       > Berliner Bezirken Angebote ein. Das wirkt sich auch auf Bildungschancen
       > aus.
       
 (IMG) Bild: Bibliotheken sind wichtige Lernorte
       
       Wegen Personalmangel heute schon früher geschlossen“ – an solche
       Hinweisschilder an der Bibliothekstür werden wir uns wohl zunehmend
       gewöhnen müssen. Denn in den Bezirksbibliotheken ist die Besetzung oft eh
       schon knapp. Wenn dann noch ein oder zwei Kolleg*innen krank sind und
       niemand einspringen kann, ist der [1][normale Bibliotheksbetrieb nicht mehr
       zu stemmen]. So kommt es, dass Zweigstellen ungeplant an manchen Tagen
       schon zwei, drei Stunden früher schließen oder erst später aufmachen. Der
       Fachkräftemangel trifft auch die Bibliotheken.
       
       In Spandau haben sie sich nun dazu durchgerungen, die [2][regulären
       Öffnungszeiten einzuschränken]: Künftig ist die Bibliothek in der Altstadt
       nur noch bis 19 Uhr geöffnet statt bis 20 Uhr, in der ersten Stunde am
       Vormittag sind einige Services eingeschränkt. Auch Bibliotheken in Neukölln
       sind schon diesen Schritt gegangen und haben seit Mitte Oktober ihre
       Öffnungszeiten verkürzt. Das soll Nutzer*innen davor bewahren, vor
       verschlossener Tür zu stehen, weil es kurzfristige, unplanbare Ausfälle
       gab.
       
       ## Es trifft die Schwächsten
       
       Kürzere Öffnungszeiten sind nicht nur ärgerlich, wenn Nutzer*innen nach
       der Arbeit noch fix ein paar Bücher zurückbringen wollen. Besonders für
       Schüler*innen sind [3][Bibliotheken wichtige Lernorte]. In Spandau
       weisen sie darauf hin, dass der Schritt auch notwendig war, um die
       „Angebote zur Lese- und Sprachförderung für Kitas und Schulklassen am
       Vormittag abzusichern“. Aber auch ältere Kinder und Jugendliche [4][nutzen
       die Bibliotheken]. Denn besonders Kinder und Jugendliche, die in beengten
       Wohnverhältnissen leben, finden dort einen Schreibtisch – und
       Gruppenarbeitsplätze, an denen sie sich gegenseitig bei den Aufgaben helfen
       können.
       
       Spandau ist einer der Berliner Bezirke, die [5][überdurchschnittlich vom
       Lehrer*innenmangel betroffen] sind. Das bedeutet, dass hier besonders
       viele Schulen sind, die die Stellen nicht komplett besetzen können. Wenn
       nun Bibliotheken ihr Angebot einschränken müssen, wirkt sich das auch auf
       die Bildungschancen im Bezirk aus. Da schmerzt jede Stunde weniger.
       
       25 Oct 2023
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Uta Schleiermacher
       
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