# taz.de -- Demo fordert Hilfe für Israel: „Man kann mit Hamas nicht reden“
       
       > Demonstrant*innen fordern in Berlin deutsche Hilfe für Israel und die
       > Geiseln in Gaza. Auch in Deutschland müssten Islamist*innen härter
       > angegangen werden.
       
 (IMG) Bild: Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt in Berlin am 12. Oktober
       
       Berlin taz | „Es braucht Taten statt Sonntagsreden“, sagt Hanna Veiler, die
       Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion, vor den rund 100 Personen, die
       am Donnerstag vor dem Auswärtigen Amt zusammengekommen sind. Sie fordern,
       dass die Bundesregierung mehr für die israelischen Geiseln in Gaza tut und
       [1][Israel im Kampf gegen die Hamas] unterstützt. Aufgerufen hatte neben
       der Studierendenunion auch das Junge Forum der Deutsch-Israelischen
       Gesellschaft.
       
       Veiler und andere Redner:innen – darunter Grüne-Jugend-Chefin Sarah-Lee
       Heinrich – begrüßten [2][das Hamas-Betätigungsverbot], das Kanzler Olaf
       Scholz wenige Stunden zuvor angekündigt hatte. Alle forderten aber weitere
       Schritte: Die Behörden müssten noch schärfer gegen Islamist:innen
       vorgehen. So solle etwa das Islamische Zentrum in Hamburg mit seinen engen
       Verbindungen in den Iran geschlossen werden.
       
       Außerdem brauche es materielle Unterstützung für Israel und dessen Armee.
       „Man kann mit Terroristen nicht reden“, sagte die Vizepräsidentin der
       Jüdischen Studierendenunion, Deborah Kogan. Deutschland habe eine
       historische Verantwortung gegenüber den Jüd:innen auf der ganzen Welt.
       
       ## Kritik an deutschem Umgang mit Angehörigen
       
       Viele Redner:innen und Teilnehmer:innen forderten zudem einen Stopp
       deutscher Hilfszahlungen in die Palästinensischen Gebiete, solange deren
       weitere Verwendung nicht hundertprozentig nachvollziehbar sei. Der
       Vorsitzende des Jungen Forums, Constantin Ganß, sagte der taz: „Es kann
       nicht sein, dass deutsche Zahlungen am Ende bei Hamas landen.“
       
       Die Demonstration am Donnerstag fand unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen
       statt. Im Gespräch mit der taz bewerteten jüdische Redner:innen und
       Teilnehmer:innen der Demo das Vorgehen der Behörden derzeit zwar als
       positiv. Doch gefragt, ob sie sich in Deutschland derzeit sicher fühle,
       sagte etwa die 34-jährige Lina: „Auf keinen Fall.“ Eine 19-jährige
       Medizinstudentin, die anonym bleiben möchte, sagte: „Antisemitismus und
       Antizionismus greifen um sich.“
       
       Sorge bereitete den Personen, mit denen die taz gesprochen hat,
       insbesondere, dass die Hamas für Freitag zu weltweiten
       Unterstützungsdemonstrationen aufgerufen hat. Auch in Berlin wird
       [3][derartiger Protest von Unterstützer:innen der Islamist:innen
       erwartet.]
       
       Fast alle, mit denen die taz sprach, äußerten zudem Unverständnis über den
       Umgang der Bundesregierung mit den Angehörigen von Deutsch-Israelis, die
       derzeit von der Hamas gefangen gehalten werden. Deren Familien seien bisher
       lediglich vom BKA kontaktiert worden, von politischer Seite habe sich
       niemand bei ihnen gemeldet.
       
       Neben der Demonstration vor dem Auswärtigen Amt wurde am Donnerstag auch
       andernorts in Berlin an die Opfer des Hamas-Terrors erinnert: Vor dem
       Reichstagsgebäude wurde mit Kerzen an die Ermordeten und Verschleppten
       gedacht. Für den Abend war eine weitere Mahnwache angekündigt.
       
       12 Oct 2023
       
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