# taz.de -- Ausgesetzte Unterstützung für Gaza: Hilfe bleibt unverzichtbar
       
       > Natürlich dürfen Terroristen nicht von westlichem Geld profitieren. Aber
       > wer das Leiden der Menschen in Gaza verschlimmert, spielt der Hamas in
       > die Hände.
       
 (IMG) Bild: Zerstörtes Haus in Gaza nach einem israelischen Angriff am 11.10.2023
       
       Der [1][brutale und beispiellose Angriff der Terrororganisation Hamas auf
       Israel] ist in aller Schärfe zu verurteilen. Da gibt es kein „Aber“, wenn
       über menschenverachtende Verbrechen und Massaker gewertet wird. Die Lage
       vor Ort droht zu eskalieren; es wird zu weiteren Tausenden Toten kommen –
       auf israelischer wie auf palästinensischer Seite. Der unmittelbare Reflex
       nach der Forderung, [2][Gelder einzufrieren, die in die
       Entwicklungszusammenarbeit und in Hilfsprojekte vor Ort fließen], ist mehr
       als nachvollziehbar. Nur der kleinste Verdacht, dass der Angriff der Hamas
       von diesem Geld finanziert worden sein könnte, macht fassungslos.
       
       Wahr ist auch: Im Gazastreifen [3][leben rund 2,3 Millionen Menschen, die
       seit Jahren unter katastrophalen Lebensbedingungen leiden]. Es mangelt an
       Trinkwasser, an medizinischer Versorgung, an Perspektiven. Um dieses Leid
       zu lindern, floss bislang Geld in verschiedene Projekte, etwa in den Bau
       von Krankenhäusern, in Schulen oder auch in den Bau einer Kläranlage.
       Deutsches Geld, bereitgestellt vom Bundesentwicklungsministerium und vom
       Auswärtigen Amt, steckt ebenso in diesen Vorhaben wie jenes internationaler
       Partner.
       
       Natürlich ist die Forderung richtig, die Vorhaben lückenlos zu prüfen und
       zu dokumentieren, wohin das Geld fließt und wer hinter den Projekten
       steckt. Und zwar nicht nur die deutschen Hilfen, sondern auch die
       Unterstützung auf EU-Ebene, internationaler Organisationen wie dem
       UN-Hilfswerk für die Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten, kirchlicher
       Hilfswerke wie Wohlfahrtsorganisationen. Das Prüfverfahren muss transparent
       und nachvollziehbar sein. Denn: Kein Geld darf an Terroristen fließen. Im
       Krieg ist an einen Weiterbau einer Kläranlage nicht zu denken.
       
       ## Hauch einer Chance
       
       Mittel- und langfristig muss die Entwicklungszusammenarbeit in den
       palästinensischen Gebieten dennoch wieder aufgenommen werden.
       Krankenhäuser, Schulen, sauberes Trinkwasser stehen für den Hauch einer
       Chance, gegen die Perspektivlosigkeit der Menschen in ihrer prekären Lage
       vorzugehen und einer Radikalisierung vorzubeugen. Terrororganisationen wie
       der Hamas ist auch die palästinensische Zivilbevölkerung gleichgültig, wenn
       es darum geht, die eigene brutale Ideologie Realität werden zu lassen.
       
       Unmittelbare humanitäre Nothilfe ist oberstes Gebot in Kriegs- und
       Krisenlagen. Sie basiert auf den Prinzipien Menschlichkeit, Neutralität und
       Unparteilichkeit und gilt auch für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.
       Bricht der Westen, bricht Deutschland mit diesem Prinzipien, spielt auch
       dies dem Terrorregime der Hamas in die Hände.
       
       11 Oct 2023
       
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 (DIR) Tanja Tricarico
       
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